Gablitzerin absolvierte Praktikum in finnischem Krankenhaus

Demnächst schließt Rosa Takats ihre Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Pflegefachkraft ab. Kürzlich war die Gablitzerin dafür für ein Praktikum in Finnland. „Ich wollte schon immer mal in den Norden, da sich das gut ergeben hat mit der Möglichkeit ein Auslandspraktikum zu machen, dachte ich mir, warum nicht“, erzählt Rosa Takats. Ihre Fachhochschule hatte in Vaasa eine Partnerhochschule und so ist die Entscheidung schnell gefallen.

Vier Monate hat Takats dort verbracht. „Die Zeit war voll ok, um sich einzugewöhnen, aber auch, um sich wieder auf zu Hause zu freuen“, meint sie. Die Erfahrungen, die sie mitnehmen konnte und die Erlebnisse möchte sie jedenfalls nie mehr missen. „Einerseits konnte ich viel über das Gesundheitssystem in Finnland, vor allem in Bezug auf die Krankenpflege, lernen und Unterschiede zu Österreich herausfinden. Dann habe ich unglaublich viele junge und ältere Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt – von Brasilien über Spanien, Frankreich bis Südkorea und Deutschland“, erzählt sie.
Gearbeitet hat Takats im „Central Hospital of Vaasa“ auf verschiedenen Stationen, wie Pädiatrie, OP oder Neonatologie. „Ich war vor allem im Bereich Medikamentenmanagement und Verabreichen von Medikamenten sowie Gesprächsführung, Anästhesie und im OP und auf der Intensivstation tätig“, sagt Takats. Gearbeitet hat sie auch im Pflegeheim. Besonders spannend fand sie die Arbeit mit einer „School Nurse“. Takats war in zwei Schulen unterwegs. „So habe ich auch das finnische Schulsystem kennengelernt. Was mir aufgefallen ist, ist, dass sich schon sehr früh um die Psyche der Kinder bemüht wird“, sagt die Gablitzerin. Bei Problemen oder auch Lernschwierigkeiten würden die Kinder gleich direkt mit Psychologen sprechen können, ohne verurteilt zu werden.
In Finnland seien außerdem alle Krankengeschichten – anders als in Österreich – bereits digital vorhanden gewesen. „Auch die Hierarchie im Krankenhaus war unterschiedlich. Ärzte, Krankenpfleger und Schüler haben auf Augenhöhe miteinander kommuniziert. Das hat die Arbeitsatmosphäre und generell den Alltag, vor allem für mich als Studentin, viel positiver und einfacher gemacht“, berichtet die Gablitzerin.
Auch niedergelassene Ärzte würde es fast keine mehr geben, sondern „Gesundheitsvorsorgezentren“. „Diese sind eine Art Zwischenstation, was Ambulanzen und Aufnahmen im Krankenhaus natürlich sehr entlastet“, stellte Takats fest.
Kommuniziert wurde auf Englisch
Nicht ganz so positiv waren dafür die Schichten. Acht Stunden am Tag und zwölf in der Nacht waren es in Finnland, in Österreich sind es immer zwölf Stunden Schichten. „Es war zwar angenehm, nicht immer so lange am Stück arbeiten zu müssen, allerdings musste ich dadurch öfter unter der Woche arbeiten und konnte mir so die Freizeit schwerer einteilen“, erzählt Takats. Eine Hürde sei auch die Sprache gewesen. „Im Krankenhaus wurde finnisch und schwedisch gesprochen. Es konnten aber alle gut auf Englisch mit mir kommunizieren oder haben es auf jeden Fall versucht.“
Die Finnen seien außerdem sehr freundlich gewesen und hätten sich auch für Österreich und die Kultur interessiert. „Das hat den Aufenthalt und vor allem den Anfang um einiges erleichtert, da ich auch eine nette finnische Tutorin hatte, die immer für mich da war.“
Neben ihrem Praktikum ließ es sich die Gablitzerin aber auch nicht entgehen, das Land zu erkunden. So hat sie die finnische Seenplatte besucht und in einer typisch finnischen Hütte übernachtet. Sie war in Helsinki, Tampere und Lappland. „Lappland war mein Highlight. Ganz im Norden ist für keine einzige Sekunde die Sonne aufgegangen. Ich bin dort mit Huskies und Rentieren Schlitten gefahren und war Eisfischen und Skifahren“, erzählt die junge Frau von ihren Erlebnissen. Gefallen hat es ihr aber auch direkt in Vaasa. „Das ist eine Universitätsstadt mit vielen Studierenden, also hat dort auch das Nachtleben viel zu bieten“, schmunzelt sie.