AK Schwechat half bei Dienstgeber-Kündigung

In ihrer Jahresbilanz des Jahres 2022 wartet Schwechats AK-Bezirksstellenleiterin Marianne Landa mit einem interessanten Fall auf.
„Ich brauche dich nicht mehr“, teilte ein Chef seinem Dienstnehmer 2022 im Bezirk Schwechat mit. Er müsse nicht mehr zur Arbeit kommen und könne nach Hause gehen. Als der Mann daraufhin um Arbeitslosengeld beim Arbeitsmarktservice ansuchte, musste er zu seiner Überraschung feststellen, dass sein Antrag mittels Bescheid abgelehnt worden war. Sein Dienstgeber hatte ihn „wegen unberechtigtem vorzeitigen Austritt“ abgemeldet. „Der Arbeitnehmer wandte sich an uns“, so die AK-Bezirkstellenleiterin, „wir intervenierten arbeitsrechtlich für eine Kündigungsentschädigung beim Dienstgeber und brachten eine Beschwerde beim AMS ein.“
Das Gericht entschied zugunsten des AK-Mitglieds. Denn in diesem Fall handelte es sich um eine Dienstgeber-Kündigung. Der ehemalige Chef musste 869,50 Euro Kündigungsentschädigung zahlen und auch die Arbeitslosengeldsperre seitens des AMS wurde aufgehoben und für den Zeitraum von vier Wochen nachbezahlt.
16.750 Menschen haben Kontakt aufgenommen
Für die Mitarbeiter der AK-Bezirksstelle Schwechat stand das Jahr 2022 endlich nicht mehr nur im Zeichen der Corona-Krise. „Mehr als 16.750 Menschen haben 2022 mit uns Kontakt aufgenommen“, erzählte Landa. Dabei sei es oft lediglich um rasche Auskünfte und Informationen zu Kurzarbeit, einvernehmlicher Lösung, Kündigung, sehr häufig um Quarantänebestimmungen, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung gegangen, so die AK-Bezirkstellenleiterin.
Doch in fast 8.200 Fällen benötigten die Menschen noch weiterführende Beratung und die Unterstützung von AK- Expertinnen und -experten in konkreten Problemfällen. „Das vergangene Jahr machte einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind.“ Denn insgesamt sicherte die Bezirksstelle Schwechat im letzten Jahr wieder 2.025.349 Euro für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region. Das erreicht schon fast das Niveau von vor der Coronakrise. Zum Vergleich: 2019 konnte die AK Schwechat 2.159.083 Euro für ihre AK-Mitglieder erkämpfen.
AK Schwechat 2022, Geld für Arbeitnehmer gesichert:
- Insgesamt: 2.025.349 Euro
- Arbeitsrecht: 615.149 Euro
- Sozialrecht: 543.875 Euro
- Steuerausgleich: 734.018 Euro (circa 978 Euro/pro Mitglied)
- Insolvenz: 127.322 Euro
„Ein neuer Service der AK ist, dass seit 2023 eine Arbeiternehmerveranlagung (Steuerausgleich) mit Terminvergabe das ganze Jahr über möglich ist“, informierte Landa, „für Pensionisten organisieren wir Extra-Termine hierfür im September dieses Jahres!“ Weiters bietet die AK Schwechat jede zweite Woche Konsumentenschutzberatung und momentan sehr aktuell auch Wohnrechtberatung in der Bezirkstelle.