"Digitale Revolution" im Schwechater Gymnasium

Erstellt am 11. Mai 2022 | 11:08
Lesezeit: 3 Min
Dank 3D-Drucker & Co. können Unterstufenschüler im Werkunterricht auch mit PC "basteln". Ermöglicht wurde die "digitale Werkstatt" von der Rannersdorfer Firma Rohr Mertl.
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Mit dem Zubau des Gymnasiums vor fast zehn Jahren ging auch eine Veränderung im Keller des Haupthauses einher. Aus den ehemaligen Luftschutzbunkern wurden großzügige Werkräume. Am Ende eines Saals verbirgt eine unscheinbare Tür ein kleines Zimmer. Doch der frühere Materialraum ist der eigentliche „Star“ des Schulkellers.

Denn hinter der Tür verbirgt sich ein digitales Labor mit einem Lasercutter, drei 3D-Druckern sowie mehreren PCs. Direktor Heinz Lettner beschreibt den Raum als Verbindung von „digitaler Welt mit dem Handwerklichem.“ Das Ziel ist, die Schüler der heutigen Computergeneration – Werken gibt es nur in der Unterstufe – in die Praxis zu holen. Zudem soll das Labor gezielt fächerübergreifend genutzt werden.

Rohr Mertl "sofort Feuer und Flamme"

Die Begeisterung der Schüler ist groß, wie der Mann hinter dem Projekt weiß. Und das ist Werklehrer Matthias Schoiswohl-Szwajor. "Begonnen hat alles mit dem Lasercutter und der Teilnahme an einem EU-finanzierten Erasmus-Projekt. Von da an hat sich alles entwickelt", erzählt der 36-jährige Simmeringer. Schoiswohl-Szwajor unterrichtet das dritte Jahr in Schwechat und zeichnet sich laut Lettner „durch besonderes Engagement“ aus. 

Das hat er auch beim digitalen Labor unter Beweis gestellt. Denn er überzeugte im Zuge einer Projektvorstellung bei Rohr Mertl derart, dass der Rannersdorfer Paradebetrieb 10.000 Euro an Sponsoring locker machte. „Wir waren sofort Feuer und Flamme“, erinnert sich Firmeninhaberin Marie Gruscher.

Weiteres Sponsoring für Projekt

Gruscher und Rohr Mertl-Geschäftsführer Jürgen Spannraft sind sich zudem einig, dass die Wirtschaft bei derartigen Schulprojekten beitragen muss. Auch im Hinblick auf spätere eigene Fachkräfte. "Digitalisierung ist bei uns ebenfalls ein großes Thema", hält Spannraft fest. Und ein Projekt könne man nur dann sinnvoll unterstützen, wenn auch die nötigen Mittel bereitgestellt werden. 

Ebenfalls beteiligt hat sich die Wiener Firma Schneider Electric, die drei Computerschränke für die 3D-Drucker finanziert. "Digitalisierung ist ein großes Thema. Hier man die Zeichen der Zeit erkannt", lobt Martin Jedliczka von der Firma Schneider. Daher finanzierte und organisiert man auch gerne die Anschaffung der Schränke vom Kauf bis zur Lieferung.

Voraussetzung für Zukunft geschaffen

Begeistert zeigt sich Andreas Gruber von der Bildungsdirektion NÖ. Er ist Fachinspektor für den Bereich "Musik und Kreativität". "Das Projekt in Gymnasium Schwechat ist eine Vorzeigeprojekt", unterstreicht er. Zumal es bereits die Voraussetzung für eine baldige Entwicklung im Zusammenhang mit dem Werkunterricht vorwegnimmt.

Denn ab dem Schuljahr 2023/24 tritt ein neuer Lehrplan mit dem Titel "Technik & Design" in Kraft. Dabei soll Digitalisierung entsprechen Raum geboten werden. "In Schwechat wurden bereits die Voraussetzungen dafür geschafft", lobt Gruber.

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