Zweite Mediations-Runde am Flughafen eingeläutet

Fünf Jahre lang wurde der Mediationsvertrag verhandelt. Anlass dafür war der Plan eine dritte Piste zu errichten. Auf sie sind die Verhandlungsergebnisse aus dem Jahr 2005 auch zentral gerichtet. Mit dem Vertragsabschluss wurde zudem die Gründung des Dialogforums fixiert.
Seither wird in dem Gremium über Auswirkungen und Gegenmaßnahmen diskutiert, in erster Linie im bestehenden Zwei-Pisten-System. Die Pandemie hat nun die Karten neu gemischt. Denn die dritte Piste ist in weite Ferne gerückt. Und doch sehen die Plattform der Bürgerinitiativen (ARGE) sowie die Bürgermeister der Anrainergemeinden im Dialogforum Diskussionsbedarf.
Bereits Ende 2019 hat die ARGE einen Antrag eingebracht, worin die Verhandlungen über Verbesserungen der „fluglärmbelasteten Menschen“ eingefordert wurden. Ausschlaggebend war das damalige Rekordergebnis mit mehr als 30 Millionen Passagieren. Oder entscheidender: 267.000 Starts und Landungen – 2005 waren es rund 35.000 weniger. Dorthin will der Flughafen schnell zurück. Auch wenn Vorstand Julian Jäger einräumt, dass es bis dahin wohl noch mindestens drei Jahre dauern wird.
Mehr Maßnahmen im Zwei-Pisten-System
Nach eher informellen Online-Sitzungen während der Pandemie fand wieder eine Zusammenkunft vor Ort statt. Dort untermauerten Bürgerinitiativen und Anrainergemeinden ihre Forderungen nach „einer zweiten Runde des Mediationsverfahrens“, wie es ARGE-Sprecher Manfred Peter formuliert.
Konkret fordern sie verstärkte Schutzmaßnahmen im bestehenden Zwei-Pisten-System, da viele Maßnahmen des Mediationsvertrags auf drei Pisten ausgerichtet sind. Dabei geht es um Nachtflugregelung, Lärmschutz, Lärmzonendeckelung und Umweltfonds. Bei Ersterem ist der Wunsch nach einer tatsächlich flugfreien Zeit zentral und „die seit 2005 gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse, insbesondere über Schlafstörungen und -unterbrechungen, in diese Regelungen einzubauen“, unterstreicht Peter.
Der Flughafen betont auf NÖN-Anfrage die Anliegen der Bevölkerung und Nachbargemeinden sehr ernst zu nehmen. Man werde entsprechende Gespräche führen, um die Flugverkehrsbelastung möglichst gering zu halten. Und das Dialogforum sei dafür auch die richtige Plattform.