Schwechat trauert um Bäckermeister Johannes Kager

Erstellt am 01. Februar 2023 | 12:57
Lesezeit: 2 Min
Johannes Kager
Foto: Renate Kager
Der Ur-Braustädter verstarb im Alter von nur 68 Jahren. Er führte gemeinsam mit Tochter Katharina das Traditionsgeschäft in der Himbergerstraße bis zur dessen Schließung im Jahr 2013.
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Johannes Kager war Bäcker und Konditor mit Leidenschaft. Und einer ausgeprägten sozialen Ader - so belieferte er während seiner Unternehmerjahre immer wieder Feuerwehr, Rettung oder auch die Stadtgemeinde mit kostenlosem Gebäck und anderen Waren. Zudem spendete Kager stets das Gebäck vom Vortag an den Schwechater Sozialmarkt SOMA. 

Doch das ist lange her. Vor mittlerweile zehn Jahren musste die Traditionsbäckerei nach 111-jähriger Geschichte schließen. Johannes Kager musste sich damals krankheitsbedingt in die Pension verabschieden, das wirtschaftliche Risiko einer Übernahme durch Tochter Katharina allerdings zu groß. „Die Wehmut ist sehr stark“, hielt Kager kurz vor der Schließung im April 2013 gegenüber der NÖN fest, der die Bäckerei in fünfter Generation geführt hatte. 

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Foto: Gerald Burggraf

Erinnerung an "liebenswürdigen Menschen"

Wehmut kam bei ihm auch in Bezug auf den geplanten Abriss des altehrwürdigen Gebäudes in der Himbergerstraße, auch wenn er noch im Gespräch 2021 festhielt: "Ich habe mich ehrlich gesagt schon länger damit abgefunden. Die Bäckerei war mein Leben, doch das Buch habe ich vor langer Zeit zu gemacht und ein neues aufgeschlagen." Der Komplex mit der Hausnummer 13 gehört nämlich der Genossenschaft "Neue Heimat", die an dieser Stelle einen Neubau errichten will.

Bis zuletzt war der 68-Jährige aber noch als Vize-Obmann von Rudolf Donninger beim Seniorenbund Schwechat aktiv. Allerdings musste er schon die letzten Veranstaltungen auslassen, nun verlor er den Kampf gegen die Krankheit. Heute Mittwoch findet das Begräbnis am Pfarrfriedhof statt. Donninger erinnert sich im NÖN-Gespräch an den "liebenswürdigen Hannes", wie er ihn mehrfach bezeichnet: "Er hat immer wieder leckere Bäckerein mitgebracht, einmal nahm er zum Beispiel fantastisch schmeckende Mohrenköpfe mit Hüten mit."

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