Trauer um Schwechater ÖVP-Urgestein Michael Mautner Markhof

„Wir haben noch ein vor ein paar Tagen telefoniert. Er war ein unbeschreiblich liebenswürdiger Kerl, es tut mir wirklich sehr Leid um ihn“, ist Rudolf Donninger geschockt. Mit dem Obmann des Schwechater Seniorenbundes hat Mautner Markhof eine enge Freundschaft verbunden. So vertraten beide die ÖVP in den Jahren von 2000 bis 2010 gemeinsam im Gemeinderat. Mautner Markhof war allerdings bereits seit Mitte der 1980er-Jahre in seiner Heimatstadt politisch aktiv.
So zog er 1985 in den Gemeinderat ein und wurde elf Jahre später Stadtrat. Diese Funktion übte er bis 200 aus. Parallel dazu vertrat das ÖVP-Urgestein die Volkspartei von 1993 bis 1998 für eine Legislaturperiode im NÖ Landtag. 2011 erhielt er für sein politisches Engagement das Goldene Ehrenzeichen des Landes NÖ. In Schwechat sorgte er übrigens auch dafür, dass 1984 eine Ortsgruppe der Jungen Volkspartei (JVP) gegründet wurde. Als Unterstützung holte er sich damals den heutigen ÖVP-Wirtschaftsstadtrat Anton Imre ins Boot. „Michael Mautner Markhof hat mich damals in die Politik geholt“, erzählt er.
Volkspartei und Tennis als größte Leidenschaften
Laut Imre habe seinen Mentor vor allem dessen „Charme und die persönliche Verpflichtung, aus einer tiefen christlich-demokratischen Überzeugung, der Gemeinschaft zu dienen“ ausgezeichnet. „Seine Leidenschaft war die Volkspartei, neben Tennis“, erzählt Imre. So war Michael Mautner Markhof in seinen Jugendjahren mehrfach österreichischer Tennismeister und baute gemeinsam mit Bruder Gustav Mautner Markhof den heutigen Tennisclub „Schwechater TC“ auf. Zudem errichtete er 1993 die „MM Tennishalle“ in Rannersdorf, die bis heute Bestand hat und mittlerweile von Sohn Christoph Mautner Markhof geführt wird.
Beruflich war Michael Mautner Markhof, ein studierter Jurist, lange Jahre Leiter des Rechtsbüros des familieneigenen Mautner Markhof-Konzerns in Wien-Simmering. Im direkten Einflussbereich der Schwechater Familienlinie war Michael Mautner Markhof darüber hinaus Eigentümer im Aufsichtsrat der Brau AG, die ab 1993 in der heutigen Brauunion aufging. Gemeinsam mit den Anteilen seiner Mutter und seines Bruders war er größter Einzelaktionär der Brau AG. Erst mit der Übernahme durch den niederländischen Heinekenkonzern 2003 endete die Aktienmehrheit der Familie.