Bestätigt: Billa-Filiale in Moosbrunn schließt mit Ende April

Erstellt am 30. März 2023 | 11:00
Lesezeit: 3 Min
Billa-Filiale in Moosbrunn
Foto: Google Street View
Werbung
Noch im Sommer des Vorjahres hatte Billa-Mutter REWE einen Ausbau der Niederlassung im Sinn. Nun kam die überraschende Wendung, der Lebensmittelkonzern bestätigte gegenüber der NÖN das Aus mit 29. April. Bürgermeister Paul Frühling (ÖVP) will startet Unterschriftenaktion, die bis 14. April läuft.

Manchmal kommt es anders als man denkt. Dieser Spruch trifft exakt auf die aktuellen Entwicklungen rund um die Billa-Filiale in Moosbrunn zu. Denn: „Im vergangenen Sommer waren Vertreter von REWE bei mir und haben davon gesprochen, dass man die Billa-Filiale gerne erweitern will. Gestern wurde mir nun bestätigt, dass zugesperrt wird“, berichtet ein überraschter Bürgermeister Paul Frühling (ÖVP) im NÖN-Gespräch. Der Grund sollen „unzureichende Umsatzzahlen“ sein, wie der Ortschef ergänzt. Das wurde heute Freitag vonseiten des Lebensmittelkonzerns auch bestätigt. Ein „wirtschaftlicher Betrieb“ sei nicht mehr möglich.

Die eigentlich geplante Erweiterung oder zumindest eine Sanierung kam nicht zustande, sie soll an den aktuellen Preisentwicklungen im Bau- oder auch Energiesektor gescheitert sein. Laut Frühling passt der Moosbrunner Markt, der einzige Nahversorger im Ort, nicht mehr ins REWE-Gesamtkonzept und ist mit einer Fläche von 400 Quadratmetern zu klein. „Das neue Konzept sieht zumindest 700 bis 800 Quadratmeter vor“, weiß der Bürgermeister. Informiert wurden die Mitarbeiter bereits Ende der Vorwoche, sie kommen allesamt laut REWE in den umliegenden Märkten unter.

Überschaubare Möglichkeiten für Gemeinde

Der Gemeinde selbst sind jedoch weitgehend die Hände gebunden. „Tatsächlich ist der Rewe-Konzern ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen, das auf Gewinn ausgerichtet ist. Kein Bürgermeister kann betriebswirtschaftliche Entscheidungen privater Unternehmen verhindern, sofern sie dem Gesetz entsprechen“, hält der Moosbrunn Ortschef in einem heute verteilten Bürgermeisterbrief fest. Allerdings betont Frühling auch gegenüber der NÖN, dass er natürlich „alles tun werde“, was in seinem Einflussbereich liege. Auch wenn seine Möglichkeiten überschaubar wären.

Moosbrunns Bürgermeister Paul Frühling startet Unterschriftenaktion gegen Billa-Aus.
Moosbrunns Bürgermeister Paul Frühling startet Unterschriftenaktion gegen das drohende Billa-Aus.
Foto: Gemeinde Moosbrunn

Ein erster Ansatz ist jedenfalls der Start eine Unterschriftenliste, die mit dem Bürgermeisterbrief an alle Haushalte verteilt wurde. Bis 14. April läuft die Aktion, abgegeben werden können die unterschriebenen Listen am Gemeindeamt. „Jede einzelne Unterschrift verbessert meine Position in den Gesprächen mit dem REWE-Management“, betont Frühling. Gleichzeitig will der Bürgermeister Alternativen ausloten und diesbezüglich etwa Gespräche mit anderen Handelskonzernen führen. Auch ein Konzept mit einem selbstständigen Kaufmann oder einer Kauffrau wäre denkbar.

Mit Mein NÖN.at kannst du viele weitere spannende Artikel lesen.

Jetzt registrieren