Fischamend: Zeitreise durch die Geschichte der ersten Fluglinie

Etwa 70 Flugbegeisterte versammelten sich am 4. Mai am Kirchenplatz 13, um der Vorstellung von Ster und Stadlbauer zu lauschen. Der Auftakt des Abends wurde mit Hans Albers „Flieger grüss mir die Sonne“ aus dem Jahr 1932 markiert, worauf Moderator Peter Bolech die Hörerschaft begrüßte. Dieser kommt selbst aus der Branche und hatte Führungspositionen bei der AUA und den Flughäfen Wien sowie Malta inne.
Unter den Ehrengästen richtete sich neben Vizebürgermeister Gerald Baumgartlinger (RAM) auch Flughafenvorstand Julian Jäger dankend an Veranstalter und Gäste. „Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag, um das Thema Luftfahrt näher zu beleuchten und einem breiteren Publikum näherzubringen“, zeigt sich Jäger überzeugt.
20.000 Dollar Flüge, der BMW 132 Motor und ein Überraschungsgast
Zur Einstimmung begann Bolech mit einigen Funfacts bezüglich Luftfahrt: „Fliegen war in den Dreißigern ein Abenteuer. Dazu kostete ein Flug von London nach Brisbane auf heutige Verhältnisse umgerechnet ca. 20.000 US-Dollar“. Weiters mussten sich Passagiere vor Flugantritt wiegen und das Personal dank der Lautstärke per Megafon mit den Gästen kommunizieren.
Im Anschluss richtete sich Rudolf Ster an die Gäste und erklärte die Entstehungsgeschichte des gemeinsamen Werkes: „Anfangs war nur eine Festschrift zur 100-jährigen Gründung der ÖLAG geplant, aber als wir das Ausmaß unserer geleisteten Recherchearbeit begriffen, kamen wir zum Entschluss, doch ein Buch zu verfassen“, erzählte Ster.

Nach einer Kurzdokumentation über den Flughafen Aspern kam der zweite Autor, Heimo Stadlbauer zu Wort: „Ich freue mich nach wochenlanger Planung dieses Buch endlich zu veröffentlichen“. Er verdeutlichte den BesucherInnen, warum damals per Megafon kommuniziert wurde, indem er ein selbst gefilmtes Video vorführte, das den Start einer „Junkers Ju 52“ im Cockpit der Maschine erleben ließ. „Dieser BMW 132-Motor hat einen enormen Schallpegel“, fügte Stadlbauer hinzu.
Unter anderem wurden Fotos von Flugplätzen auf Weiden vor den Alpen in Innsbruck, damalige Werbeplakate und kolorierte Abbildungen der Vergangenheit auf der Leinwand gezeigt. Als das Bild des ÖLAG-Piloten Norbert Erlach auf der Leinwand erschien, wurde der Überraschungsgast des Abends vorgestellt. Der gleichnamige Sohn, Norbert Erlach. Dieser thematisierte den Alltag eines Piloten und erzählte über den Lebenswandel seines Vaters. Im Anschluss wurden die ZuhörerInnen mit Speis und Trank zum gemütlichen Ausklang eingeladen.
„Ich war überwältigt, welch großes Interesse unser Buch hervorgerufen hat, es ist ja ein Stück österreichischer Identität. Die Buchpräsentation war fulminant und abwechslungsreich, für die vielen Besucher ein schöner Abend, wie man hörte“, erklärte Ster. Das Buch ist beim ILF direkt, im Süßen Anker bei der dazugehörigen Ausstellung und im ausgewählten Buchhandel erhältlich.