Roland Batik: „Ich kann einfach nicht anders“

NÖN: Sie geben am 24. März um 19 Uhr 30 im Volksheim Ebergassing ein Konzert mit den Wiener Neustädter Instrumentalisten. Eine ungewöhnliche Zusammensetzung …
Roland Batik: Ich wurde von den Wiener Neustädtern schon 2014 zu einem Auftritt unter dem Thema ‚Haydn – Mozart – Batik‘ eingeladen. Und das machen wir jetzt wieder. Meine Komposition ‚On the Move Part II‘, die auch auf dem Programm steht, habe ich mit den Wiener Neustädter Instrumentalisten uraufgeführt und seither nicht mehr gespielt.
Haydn – Mozart – Batik: Klassik mit Jazz ist eine Standard-Kombination in Ihren Konzerten. Warum?
Batik: Ich setze den Weg fort, den Friedrich Gulda begonnen hat. Ich habe alle Haydn- und Mozart-Sonaten eingespielt. Haydn hat viele Kadenzen hinterlassen, die Möglichkeiten zur Improvisation bieten und Mozart darf auch swingen.
Keine Lust auf neue Experimente?
Batik: Mein Zugang zur Komposition erfolgt durchwegs über die Improvisation, aber ich zähle mich nicht zur Avantgarde. Ich habe noch immer den Mut, im tonalen Bereich zu bleiben. Das innovativ Zeitgeistige geht an mir zwar nicht vorüber, aber es gibt so viele, welche in diese Richtung arbeiten. Da ist es vielleicht nicht ganz falsch, etwas Anderes zu machen. Und: Ich kann ganz einfach nicht anders!
Haben Sie als Komponist noch Pläne?
Batik: Ich strebe in meinen Kompositionen eine Verschmelzung von klassischen Formelementen mit von Jazz und Ethno beeinflussten Klangelementen an. Es wäre interessant, einmal etwas mit Gesang zu machen, und in der Schublade habe ich die Uraufführung einer ‚Fantasy for Piano and Orchestra‘. Das könnte ich mir auch im Rahmen des ‚Salon Batik‘ in Ebergassing vorstellen.
Im Rahmen dieser Konzertreihe laden Sie auch zu Aufführungen in Ihrem Wohnzimmer im Schloss Ebergassing ein. An anderen Orten hätten Sie mehr Publikum …
Batik: Ich mag den intimen Charakter mit einem kundigen Publikum sehr. Und es ist auch etwas Seltenes und Herausforderndes, als Solist einen ganzen Abend zu bestreiten.
Noch einmal zurück zur Klassik: Sie feiern heuer Ihren 72. Geburtstag. Spielen Sie Haydn und Mozart heute anders als vor 30 Jahren?
Batik: Die Werke reifen im Laufe der Jahre in einem weiter. Ich spiele sie vielleicht etwas langsamer, aber nicht weil ich es nicht schneller könnte, sondern um der Musik Raum zu geben und nicht den sportlichen Effekt in den Vordergrund zu stellen. Es geht darum, die Noten zum Leben zu erwecken. Ich habe manchmal den Eindruck, Stars sind wichtiger als die Kompositionen. Entscheidend für mich ist die Herangehensweise mit Neugier und einem offenen Herzen, immer getragen vom tiefen Wunsch dem Publikum etwas Positives, Nachhaltiges mitzugeben.