Himberger Gemeindearchiv zeigt erstmals 90 Jahre altes Filmmaterial

Erstellt am 22. März 2023 | 09:00
Lesezeit: 3 Min
Markterhebung Himberg
Beim 1933 gefeierten 400. Jubiläum der Markterhebung Himbergs wurde die Verleihung in einer Szene am Hauptplatz schauspielerisch nachgestellt.
Foto: Gemeindearchiv, Gemeindearchiv
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In zwei Filmen aus den Jahren 1933 und 1983 werden die Feierlichkeiten anlässlich der Markterhebung Himbergs am 31. März um 18 Uhr bei freiem Eintritt im Himberger Volkshaus erstmals vor Publikum gezeigt.

400 Jahre und 450 Jahre nach der Markterhebung Himbergs wurde ausgelassen gefeiert. Verständlich, blühte die Gemeinde durch das Marktrecht schließlich erst richtig auf. Um ebendiese Feierlichkeiten über den Moment hinaus wirken zu lassen, wurden sie damals in Bild und Ton festgehalten. Jener Film von 1983 befindet sich seit jeher im Besitz des Gemeindearchivs, doch nun erhielt dieses vom österreichischen Filmarchiv auch den Mitschnitt von 1933.

Und das sei doch „ganz erstaunlich“, wie Archivar Johann Bernsteiner meint, einen derart alten Film mit Originalkommentar zu zeigen. Das nächste Jubiläum gebe es zwar erst in zehn Jahren, da man den Film aber kürzlich erhalten und im Vorjahr die Dokumentation über den Schwechater Braumeister Anton Dreher gezeigt habe, entschied man sich dazu, heuer eben diesen Film zu präsentieren. Zudem habe es bis dato noch keinen Rückblick auf die Feste gegeben.

Verleihung des Marktrechts als wichtiger Wohlstandsfaktor

Wieso aber ist die Markterhebung für Himberg, und auch im Allgemeinen für Gemeinden, historisch so wichtig? „Damals waren die Gemeinden mehr oder weniger autark. Das heißt alles, was in der Gemeinde gebraucht wurde, wurde auch in ihr hergestellt. Fleisch mit Viehzucht, Getreide für Brot, und so weiter. Einiges gab es aber doch nicht, wie etwa Salz oder andere Gewürze“, erzählt Bernsteiner. Für diese Produkte habe man zum nächsten Markt reisen müssen, da fahrende Händler vorwiegend freilich Orte besucht hätten, in denen es Märkte gab. War man selbst Bewohnerin oder Bewohner einer solchen Gemeinde, profitierte man durchaus davon. Nicht alleine aufgrund komfortablerer Einkaufsbedingungen, wie Bernsteiner erläutert: „Maut und Standgelder brachten Einkünfte für die Gemeinde und deren Einwohner und halfen so zu wachsen und zu mehr Wohlstand und einem besseren Leben zu kommen“.

Als weiteres maßgebendes Ereignis in der Geschichte Himbergs nennt der Historiker den Überlauf vom kaiserlichen Besitz zum freien Markt im Jahr 1749 durch Kaiserin Maria Theresia. Um ihre leeren Staatskassen zu füllen, habe sie nämlich mehrere Ortschaften zum Verkauf angeboten, darunter auch Himberg. Wohlhabende Bürger hätten die Gelegenheit ergriffen und die Gemeinde erworben. Bis sich diese eine freie Marktgemeinde nennen konnte, habe es allerdings aufgrund diverser zu erfüllender Auflagen noch bis 1776 gedauert.

Wer sich eingehend mit der Geschichte der Marktgemeinde befassen möchte, hat am 31. März um 18 Uhr bei freiem Eintritt im Himberger Volkshaus im Zuge der Veranstaltung „Zeit im Bild“ die Gelegenheit dazu. Neben den Filmen über die Feiern zur Markterhebung, wird es auch die Gelegenheit geben, die Himberger Chronik sowie jedes weitere Buch über die Ortschaft zu durchstöbern sowie zu erwerben.

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