Bad Vöslau gewinnt Nervenschlacht ums Halbfinale

Erstellt am 14. Mai 2021 | 07:18
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Im rein niederösterreichischen Viertelfinale zwischen Bad Vöslau und Korneuburg lagen zeitweise die Nerven blank. Vöslau setzte sich durch und darf damit weiter vom Aufstieg in die heimische Top-Liga träumen.
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Bad Vöslau-Kapitän Fabian Schartel hockte nach Spielende am Parkett, hatte dabei den Kopf gesenkt und atmete tief durch, allerdings machte das die Nummer 68 nicht aus Enttäuschung über das verpasste Halbfinale, sondern weil das vorangegangene Spiel gegen Korneuburg eine Achterbahn der Gefühle war, ganz viel Nerven kostete. Die anschließenden Feierszenen entleerten den Akku endgültig. Dabei hatte das entscheidende dritte Spiel der Best-of-Three-Viertelfinalserie aus Sicht der Thermalstädter gar nicht schlecht begonnen. Nach zwölf Minuten führten die Hausherren erstmals mit drei Toren Vorsprung (8:5).

Bei Vöslau ging plötzlich gar nichts

Danach riss bei den Jaguaren aber komplett der Faden. Etliche Zeitstrafen und Offensivfouls raubten Daniel Forsthuber und Co. komplett den Rhythmus. Auf der Bank saßen die Bad Vöslauer mit gesenktem Haupt, knapperten am Trikot, fast so als hätten sie die Partie schon verloren, weil die Heimischen einfach keine Szenen schafften, um sich selbst zu pushen. Einzig die Korneuburger waren über diese Schwächephase so verblüfft, dass sie sie nicht richtig ausnutzen konnten - mit 12:12 ging es in die Pause.

Dank Kämpferherz doch noch weiter

Der gefühlte Vorteil der Gäste fand dann zu Beginn der zweiten Hälfte auch Niederschlag auf der Anzeigetafel. Die Korneuburger erspielten sich rasch eine Drei Tore-Führung, verteidigten diese bis 14 Minuten vor dem Ende. "Ich war mir sicher, dass wir die Partie noch drehen", verrät Bad Vöslau-Trainer Bernhard Folta: "Wir haben durchwechseln können, sie nicht. Wir hatten deshalb die größeren Kraftreserven." Bad Vöslau schaffte binnen zwei Minuten den Ausgleich, zog danach davon, siegte mit 26:22. "Die kämpferische Leistung war top. Die Nerven lagen blank, am Ende hat es die Mannschaft geschafft, die das Halbfinale mehr wollte und das waren wir", jubelt Folta.

Die Entscheidung im Aufstiegskampf

Nun geht es ab kommenden Mittwoch in einer Best-of-Three-Serie gegen Hollabrunn. Da es heuer zwei Aufsteiger in die spusu Liga (höchste Spielklasse) gibt, darf sich der Gewinner bereits über den Aufstieg freuen. Das andere Semifinale bestreitet Bonusrunden-Sieger Bruck/Trofaiach und Atzgersdorf. Die Wiener schalteten am Feiertag im entscheidenden Viertelfinal-Spiel Leoben aus (29:21).