Deutsch-Wagram im Viertelfinale out

Aus, Schluss, vorbei – für die Deutsch-Wagramer Alligators endete die Saison in der 2. Bundesliga im Viertelfinale. Das zweite Spiel der Best-of-3-Serie verlief am Sonntag ähnlich wie das erste vergangene Woche in Innsbruck. Die Marchfelder führten nach dem ersten Viertel, der Gegner nach dem zweiten.
Mit neun Punkten Unterschied war der Pausenstand diesmal aber deutlicher, weil die Raiders ab der 15. Spielminute aufdrehten, während Deutsch-Wagram mit den Pfiffen der Schiedsrichter haderte. Zweimal bekamen die Alligatoren binnen weniger Augenblicke Schritte gepfiffen, weitere zweimal ein Offensivfoul gegen Daniel Schuch. Als dann auch noch Marko Kolaric auf der anderen Seite keinen Pfiff bekam, war es zu viel für Coach Lukas Hofer. Er beschwerte sich heftig und bekam ein technisches Foul aufgebrummt.
50:50! Göd ließ die Halle beben
Das dritte Viertel gehörte dann - wieder wie im ersten Spiel - Deutsch-Wagram. Als Luis Göd in der 24. Minute erfolgreich zum 50:50 konterte, dabei gefoult wurde und auch noch den Freiwurf versenkte, flog gefühlt das Dach von der Halle. Die Alligatoren waren da, sicherten sich dank einem Kolaric-Layup in letzter Sekunde wie schon vor einer Woche die Führung vor dem Schlussabschnitt. Doch auch Innsbruck zeigte an diesem Tag wieder, warum es den Grunddurchgang im Westen gewonnen hatte, immer wieder fielen in wichtigen Momenten Dreier der Raiders.
Am Ende war es fast Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Simon Marek, der seine Deutsch-Wagramer in vielen Phasen der Partie getragen hatte, nach Anbruch der vorletzten Minute einen bitteren Ballverlust produzierte, mit dem gewissermaßen klar war: Ein Heimsieg und damit das Erzwingen von Spiel drei in der Serie wird sich nicht mehr ausgehen. Tirol stellte Augenblicke später auf 82:74 und zog den Alligatoren im Finish routiniert den Stecker.
Standing Ovations für eine tolle Saison
Von den zahlreichen Besuchern in der Halle gab’s nach der Schlusssirene trotzdem Standing Ovations für die Leistung bei der ersten Play-off-Teilnahme und für eine tolle Saison insgesamt. Forward Branislav Balvan wusste das zu schätzen: „Ich würde mich gerne bei den Fans bedanken, sie waren die ganze Saison richtig gut und haben uns immer unterstützt, egal wie der Punktestand war.“ Enttäuscht war der 23-jährige Slowake aber schon: „Ich finde, dass wir das Potenzial, das wir als Team hatten, nicht ganz erfüllt haben. Ich bin der Meinung, dass wir mindestens das Halbfinale erreichen hätten können. Es waren zwei ausgeglichene Teams und wir hatten wirklich Chancen zu gewinnen.“ Am Ende würden Kleinigkeiten entscheiden, so Balvan, die Raiders hätten heute besser getroffen.
Coach Lukas Hofer, der in Spiel zwei auf William Emiohe und Marko Goranovic verzichten musste, gefiel die Einstellung seiner Mannen: „Ich will sagen, ich bin wirklich stolz auf mein Team. Obwohl wir heute ziemlich shorthanded waren, war es wieder ein super Kampf. Wir haben eigentlich nie aufgegeben, den Neun-Punkte-Rückstand super aufgeholt. Vielleicht ist uns am Schluss ein bisschen die Kraft ausgegangen, aber ich kann eigentlich nur den Hut ziehen.“ Trotzdem war freilich auch der junge Trainer bedient, er wird noch ein paar Tage brauchen, um das große Ganze zu sehen: „Ich glaube, die Saison war toll für uns, aber wenn man verlieren so sehr hasst wie ich, ... - jetzt gerade fällt es mir noch ein bisschen schwer.“