UHC Gänserndorf: Zahn verloren, Match gewonnen

Langsam aber sicher scheint der UHC Gänserndorf unter Trainer Michal Fazik in Fahrt zu kommen. Dem vorwöchigen 33:29 bei WAT Fünfhaus folgte am Samstag ein 33:24-Heimerfolg gegen Stockerau. Diesmal stand es nach 14 Minuten zwar nicht wieder 8:0, aber immerhin 9:5. Von hier weg wurde der Vorsprung der Heimischen nur noch größer. Fazik konnte im Duell gegen Ex-Gänserndorf-Coach Janos Frey früh rotieren und im Finish überhaupt jenen Akteuren Einsatzzeit schenken, die sonst nicht so viel zum Zug kommen.
In Summe kam der Slowake nach dem Spiel fast schon ins Schwärmen. „Endlich spielen wir ein bisschen Handball“, bilanzierte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Disziplin“ und „konzentrierte Mannschaftsleistung“ waren nur zwei Aspekte, die er hervorstrich, was sich auch in der Statistik niederschlug: „Wir haben nur vier technische Fehler und Ballverluste gehabt. Das ist ein Grundstein, warum wir gewonnen haben. Dann spielt man offensichtlich sehr diszipliniert.“
Ein Köpfler auf den Hallenboden
Gewonnen haben an diesem Tag also alle Gänserndorfer, verloren hat aber auch einer: Felix Müller. Der 20-Jährige wollte in der zweiten Hälfte einem gestürzten Gegenspieler ausweichen, landete dabei aber so unglücklich selbst mit dem Gesicht voran am Boden, dass er sich einen Teil eines Schneidezahns abbrach. „Ich hab einen Zwischenschritt gemacht und bin dann wie bei einem Köpfler ins Pool auf den Boden aufgefallen“, schildert Müller die verhängnisvolle Szene und deren Folgen: „Ich hab sofort gespürt, dass ich da ein Zahnstück im Mund habe.“
Müller musste also vom Feld, übergab das Zahnstück an seine Mama, die es umgehend in Milch einlegte. Dann bewies der Gänserndorfer aber Sportsgeist. „Er hat mich selbst gefragt, ob er nochmal spielen kann“, schildert Trainer Fazik. Dessen Antwort klar war: „Momentan ist Felix einer der wichtigsten Spieler bei mir. Wenn er sagt, er kann zurückkommen, dann habe ich nichts dagegen.“
Zahnarzttermin Anfang April
Am Montag hatte sich Müller, der als Allrounder gilt und heuer schon so ziemlich alle Positionen spielte, dann schon mit der neuen Situation angefreundet: „Ich sehe zwar aus wie eine Vogelscheuche, aber es tut nicht weh, und wie ich aussehe, ist mir relativ egal. Vergeben bin ich eh schon, Gott sei Dank (lacht).“
Der Termin beim Zahnarzt ist auch schon vereinbart, und zwar für Anfang April. Davor steigt am Sonntag aber noch ein Auswärtsspiel bei Post SV in Wien, wo sich Gänserndorf für die Heimniederlage im November revanchieren möchte. Diesmal hoffentlich ohne Zwischenfälle ...