Linzer schicken Kremser vorzeitig in die Sommerpause

Erstellt am 24. Mai 2023 | 22:15
Lesezeit: 3 Min
Handball
Die Enttäuschung war groß für den UHK Krems und Kenan Hasecic (Bild), als nach einer phänomenalen Saison der rot-gelbe Höhenflug im zweiten Semifinalspiel in Linz ein jähes Ende fand.
Foto: Bert Bauer
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Die Kremser schafften in einer packenden Partie in der Stahlstadt gegen hochmotivierte Linzer nicht mehr den Turnaround. Wie schon in der ersten Auseinandersetzung mussten die „Rot-Gelben“ mit einigen umstrittenen Schiri-Entscheidungen zurecht kommen. Von den insgesamt acht verhängten Zwei-Minuten-Strafen gegen die „Rot-Gelben“ waren einige äußerst zweifelhaft. In Summe zog aber der Außenseiter aus Oberösterreich erstmals nach zwanzig Jahren verdient in ein Endspiel der HLA ein.

HC LINZ AG - FÖRTHOF UHK KREMS 31:30 (13:12). Die Gastgeber starteten selbstbewusst ins zweite Semifinale, legten stets ein bis zwei Treffer vor, weil deren Angreifer im Abschluss zielsicherer agierten als der gegnerische Offensivblock. Im Deckungsverband kassierte Romas Kirveliavičius bereits nach 13 Minuten seine zweite Bankstrafe. Ibish Thaqi stellte danach auf eine 5:1-Deckung mit Julian Pratschner an vorderster Front um, was dann den Linzern überhaupt nicht behagte. Es dauerte sieben Minuten, bis die Wachauer einen 6:8-Rückstand (13.) in die erstmalige Führung durch Marko Simek (20.) verwandelten. Linz Coach Milan Vunjak versammelte seinen Mannen zu einem Team-Timeout, welches das Spiel der Heimischen wieder stabilisierte und sogar eine knappe Pausenführung einbrachte.

Kremser Aufholjagd mit großaritger Moral nach klarem Rückstand

Zum ersten echten Match-Knackpunkt kam es in Minute 37, als Julian Pratschner beim Stand von 17:14 vom Siebenmeterpunkt an Markus Bokesch scheiterte. Der Linzer Schlussmann hatte die „Rot-Gelben“ in Krems schon zur Verzweiflung gebracht und wuchs erneut über sich hinaus. Unter anderem vereitelte er in der Folge Großchancen von Julian Pratschner und Romas Kirveliavičius, sodass der Vorsprung des Außenseiters kontinuierlich anwuchs. Beim Stand von 23:19 gab es eine Dreifachbestrafung für den UHK. So musste Pratschner für ein Vergehen vom Feld, das nach Stürmerfoul roch. Trainer Ibish Thaqi kritisierte die Entscheidung, erhielt ebenfalls eine Bankstrafe, sodass danach nur noch vier Kremser Feldspieler auf dem Parkett standen. Als Draufgabe gab es noch einen Siebenmeter für die Linzer. Kein Wunder, dass sich diese Entscheidungen einen negativen Einfluss auf das nervliche Korsett des Meisters hatten, der danach für eine Zeit lang völlig von der Rolle war und 21:28 (51.) zurücklag. Simek & Co gaben sich trotz des klaren Rückstands aber noch lange nicht geschlagen und initiierten in der Schlussphase noch eine sehenswerte Aufholjagd. Plötzlich begannen die „Blau-Weißen“ noch zu wackeln, leisteten sich schwere Abspielfehler, die den UHK in der Schlussminute noch bis auf einen Treffer heranbrachte. Bei der finalen Aktion der Linzer, einem weiteren klaren Stürmerfoul, entschieden Brkic/Jusufhodzic auf Strafwurf für Linz, den Lucian Fižuleto in die Hände von Goalie Eichberger legte, weil die Spielzeit inzwischen abgelaufen war. Den Wachauern war durch diesen Fehlpfiff die Chance genommen worden, in den letzten Sekunden noch den möglichen Ausgleich zu erzielen und eine Verlängerung zu erzwingen.

Kenan Hasecic (UHK Krems): „Wir haben uns wieder zu viele Fehlwürfe erlaubt und Fehler begannen, wie die gesamte Saison zuvor nicht. Es ist einfach nichts zusammen gelaufen. Das Resultat waren dann zwei knappe Niederlagen und das Aus. Linz ist verdient weiter gekommen.“
Markus Bokesch (HC Linz): „Ich finde es richtig kitschig, dass ich am Ende meiner aktiven Karriere eine solche Atmosphäre mit dem gleichzeitigen Einzug ins Finale erleben kann.“

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