Krems in ungewohnter Außenseiterrolle

Erstellt am 24. Mai 2023 | 16:35
Lesezeit: 3 Min
ä#ä#ä#ä
Thomas Eichberger fand wie sein Klubkollege Lukas Domesvscek keinen Zugriff auf die Linzer Würfe. Die Tormannleistungen spielten schon im Viertelfinale eine entscheidende Rolle. In der Stahlstadt besteht jedenfalls Steigerungsbedarf, was dem ehrgeizigen Keeper natürlich durchaus selbst bewusst ist.
Foto: Bert Bauer
Werbung
Die Heimniederlage gegen Linz bringt den UHK gehörig unter Zugzwang, wenn die Meisterkrone für ein weiteres Jahr in der Wachaumetropole bleiben soll. Dass ein drittes Duell über den Finaleinzug entscheiden könnte, ist durchaus realistisch, wenn sich Simek & Co wieder ihrer alten Qualitäten besinnen.

LINZ – KREMS, Mittwoch, 18.05 Uhr. Am Anfang lief noch alles rund für die „Rot-Gelben“, die nach zwanzig Minuten komfortabel mit 10:6 voranlagen. Auch die Chance auf fünf Tore Differenz war da, aber der Empty-Net-Versuch von Thomas Eichberger klatschte an die gegnerische Torstange. Dennoch darf dieser Fehlversuch kein Grund sein, dass das Spiel aus Kremser Sicht plötzlich aus dem Ruder lief und sich die Oberösterreicher zur Halbzeit mit dem Favoriten wieder auf Augenhöhe befanden. Nach dem Wechsel kam es noch dicker. Linz zog davon, die Wachauer hechelten hintennach, konnten durch Marko Simek noch einmal ausgleichen (21:21), aber Lucian Fižuleto und Alex Hermann wussten stets die passende Antwort. Das Duo erzielte im Finish gemeinsam neun Treffer.

Was muss sich im Rückspiel nun ändern, dass der Kremser Anhang seine Lieblinge in einem Entscheidungsspiel noch einmal zu sehen bekommt?

Tormannleistung. Linz-Goalie Markus Bokesch präsentierte sich wie schon gegen Hard in glänzender Verfassung. Einer Quote des Linzers von 34 Prozent gehaltenen Bällen standen auf heimischer Seite mickrige 18 Prozent entgegen, was im Klartext bedeutet, dass von 33 Linzer Würfen nur sechs arretiert werden konnten. Auffällig dabei die schwache Performance von Thomas Eichberger bei Flügelwürfen in sein „kurzes Eck“.

Wurfqualität im Rückraum. Die Kremser Aufbaureihe verabsäumte es, ihre Qualitäten aus der Distanz auszuspielen. Dass der Linzer Goalie bei tiefen Würfen ausgezeichnet reagiert, dürfte sich zu wenig herumgesprochen haben. Allzu oft ließ man sich von der Deckung festmachen. Darunter litt das schnelle Kombinationsspiel.

Flügelspiel und Spielfluss. Die gefürchtete Kremser Flügelzange, welche zuletzt immer mit einer tollen Performance aufgewartet hat, blieb stumpf, weil Pratschner & Co kaum ins Spiel eingebunden wurden. Dadurch litt auch der Spielfluss. Dieses Manko wurde von Trainer Ibish Thaqi bei der Analyse mit der Mannschaft ebenfalls genau unter die Lupe genommen. Auch das muss diesmal wieder besser werden.

Coolness wieder gefragt. Das legendäre Match des Vorjahres mit zweifacher Verlängerung und Siebenmeterschießen in der Hollgasse dürfte allen UHK-Fans noch in guter Erinnerung sein. Diese Coolness ist nun auch im Hexenkessel von Linz gefragt. Das betrifft nicht nur die Siebenmeterquote, sondern generell die Coolness bei den Abschlüssen.