Mordversuch mit Rattengift: Prozess startet nach Ostern

Erstellt am 31. März 2023 | 13:30
Lesezeit: 2 Min
Landesgericht St. Pölten
Foto: NÖN, Erna Kazic
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Ein 52-Jähriger soll versucht haben, seinen Vater mit Rattengift zu vergiften. Auch ein Motiv liegt vor: Der Beschuldigte hätte für die Lebensunterhaltungskosten des Vaters laut Übergabevertrag für den Bauernhof aufkommen sollen.

Nach Ostern, am Mittwoch, 12. April, startet der Geschworenenprozess rund um einen Mordversuch auf einem Bauernhof direkt an der Grenze der Landeshauptstadt am Landesgericht in St. Pölten. Angelastet wird einem 52-jährigen Mann ein Mordversuch an seinem Vater durch Beimengung von Rattengift in Lebensmittel. Von der Anklage umfasst sind auch Körperverletzung sowie Nötigung. Als Tatzeitraum für die Verabreichung des Rattengifts gibt das Gericht Anfang August bis 23. August 2022 an.

Bekannt geworden war der Fall im September des Vorjahres. Der betagte Vater des 52-Jährigen war laut Leopold Bien, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, „mit diffusen Symptomen“ in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Bauer dürfte nach einem Sturz schwer verletzt im landwirtschaftlichen Anwesen der Familie entdeckt worden sein.

In der Klinik wurden Rückstände von Rattengift im Blut des Opfers nachgewiesen. Eine nicht-vorsätzliche Verwendung dieses Mittels - etwa durch Unfall oder Irrtum - konnte rasch ausgeschlossen werden.

Der Sohn des Pensionisten wurde als Beschuldigter ausgemacht, nicht zuletzt wegen der Motivlage. Wie Bien am Freitag auf APA-Anfrage unterstrich, liegt in Bezug auf das landwirtschaftliche Anwesen ein Übergabevertrag vor, der vorsieht, dass der 52-Jährige für die Lebensunterhaltskosten des Vaters aufkommen muss. Darüber hinaus dürfte es auch bereits in der Vergangenheit aktenkundige Konfliktsituationen gegeben haben. Der vom Vergiftungsversuch betroffene Landwirt hat sich mittlerweile erholt, bestätigt Bien.

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