Wenn das Handy heimlich zuhört

Erstellt am 15. Dezember 2016 | 07:16
Lesezeit: 2 Min
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Matthias Zeppelzauer: „Wollen Bewusstsein für diese Technologie schaffen“.
Foto: NOEN, Kraus
Fachhochschule entwickelt App, die Nutzer davor schützen soll, mittels Audiotracking ausspioniert zu werden.
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Mit dem Projekt „SoniControl“ will die St. Pöltner FH Nutzer davor schützen, vom eigenen Mobiltelefon oder Tablet heimlich mittels Audiotracking überwacht zu werden. Hintergrund ist folgender: Ein Fernseher kann etwa während eines Werbespots unhörbare akustische Signale („Cookies“) aussenden. Mobile Endgeräte in der Umgebung nehmen diese auf, dekodieren sie und senden über das Internet Informationen an die Sender des Signals zurück.

So kann festgestellt werden, dass der Fernseher und das Mobilgerät derselben Person gehören. Zudem wird etwa festgehalten, welche Werbung gerade gesehen wird. Das ermöglicht das Erfassen von User-Verhalten. Es können akkurate Benutzer-Profile erstellt und für zielgerichtete Werbung und die Filterung von Internetinhalten verwendet werden.

Mit ihrem Projekt entwickelt die FH eine mobile Anwendung, die akustische Cookies aufspürt, Nutzer auf diese aufmerksam macht und auf Wunsch das Tracking blockiert. „Wir nutzen Signalverarbeitungsmethoden zum Erkennen akustischer Cookies. Zur Maskierung werden Störsignale über den Lautsprecher gesendet. So können die Cookies neutralisiert werden, bevor Betriebssysteme und mobile Applikationen darauf zugreifen können“, erklärt Projektleiter Matthias Zeppelzauer. Ziel des Projektes sei es, Bewusstsein für akustisches Audiotracking zu schaffen. Die Ergebnisse werden öffentlich zur Verfügung gestellt.

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