Disput um Stadtboden: Nachhaltigkeit wird gefordert

Erstellt am 22. April 2020 | 05:04
Lesezeit: 2 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_7854979_stp17bs_guepl3.jpg
Die Initiative Netzwerk Klimahauptstadt 2024 möchte den ehemaligen Garnisonsübungsplatz unter Naturschutz stellen. „Durch den Erwerb von rund 140 Hektar Grünfläche beim GÜPL konnte dessen Erhalt für die Naherholung der Bevölkerung gesichert werden“, betont Stadtsprecher Thomas Kainz.
Foto: mss
Werbung
Initiative will mehr Nachhaltigkeit statt Bodenverbrauch in St. Pölten. „Stadt ist grüner als jede andere“, argumentiert der Magistrat.

Mehr Umweltschutz statt Bodenverbrauch fordert das Initiativen-Netzwerk Klimahauptstadt 2024, das die Stadt als nachhaltige Modell region positionieren möchte.

„St. Pölten ist mit 186 Quadratmetern pro Kopf Spitzenreiter bei den Verkehrsflächen je Einwohner, beim allgemeinen Bodenverbrauch mit 575 Quadratmetern auf Platz zwei österreichweit. Mit dem Bau der S 34 und der Spange Wörth würde die Stadt den Flächenverbrauch für Verkehr um weitere 150 Hektar erhöhen“, argumentieren die Initiatoren und fordern, dass die Stadt auf nachhaltigere Verkehrsmittel wie Rad und Öffis setzen und mehr Boden für die Nahrungsmittelproduktion sichern sollte. Ein Bekenntnis dafür könnte sein, dass der ehemalige Garnisonsübungsplatz in Völtendorf unter Schutz gestellt wird.

Radverkehr wird beständig mehr

„Mit rund 70 Prozent Grünfläche ist St. Pölten grüner als wohl jede vergleichbare Stadt“, kann Rathaussprecher Thomas Kainz die Argumente der Initiative nicht nachvollziehen. Denn der Flächenverbrauch pro Einwohner sage nichts über den Grünanteil und Anteil an offenen, unversiegelten Flächen in einer Stadt aus. „Aus den Nutzungsflächen im Kataster geht der Versiegelungsgrad nicht hervor. So landen Ödland und Straßen in einer Kategorie, und ‚Erholungsflächen‘ können sowohl Parks als auch Kunstrasenplätze bedeuten“, erklärt der Rathaussprecher.

Klar müsse auch sein, dass St. Pölten als Landes- und Bezirkshauptstadt zusätzliche und übergeordnete Funktionen habe. Darüber hinaus sei die Stadt historisch gewachsener relevanter Verkehrsknotenpunkt an der Westbahnstrecke.

Die Stadt baue das Radwegenetz natürlich aus und setze auf Radverkehr: „Dieser konnte im letzten Jahr etwa um 3,5 Prozent gesteigert werden und liegt jetzt bei 14 Prozent – über dem Sollwert der Bundesregierung.“

Werbung