Jugend streikte in St. Pölten für das Klima

Fast 20 Grad im März trieben den Menschen am „Fridays for Future“-Klimastreik nicht nur wortwörtlich den Schweiß auf die Stirn. „Wir alle können spüren, wieso wir heute hier sind – es ist zu heiß auf diesem Planeten!“, verkündete das Moderationsteam am Anfang. Gegen Erderwärmung und all die anderen Folgen des Klimawandels trafen sich nach Veranstalterinfos 2.000 Teilnehmende. Laut Polizei waren es 500. Zum zweiten Mal schloss sich die niederösterreichweite Organisation den weltweiten Klimastreiks an. Vor allem waren es Jugendliche, aber auch Omas und Papas for Future, Doctors for Future, Religion for Future sowie diverse Organisationen. Der Protestzug marschierte vom Bahnhof übers Landhaus zum Rathausplatz. Beim Altoonapark wurde ein Sitzstreik eingelegt.
Am Ukraine-Krieg kam bei diesem Streik niemand vorbei, denn der stand weltweit unter dem Motto „Don‘t fuel the War“. „Die Krisen hängen zusammen“, erklärt Rebecca Amberger von Fridays for Future St. Pölten. Gas und Öl würden nicht nur autokratische Regime finanzieren, sondern gleichzeitig das Klima zerstören. Deswegen forderte die Organisation einmal mehr Taten von der Landespolitik, wie etwa ein Bekenntnis zur Klimaneutralität zu beschließen.
„St. Pölten klimafit bekommen“
Johanna Frühwald von der St. Pöltner Gruppe sieht auch die Stadtregierung in der Pflicht: „Wir haben noch einen ziemlich langen Weg vor uns, aber nicht mehr viel Zeit. Wir müssen die Stadt autofrei bekommen, wir müssen auf erneuerbare Energien umsteigen, kurzum, St. Pölten klimafit bekommen.“
Im Unterricht zum Klimastreik
Die Schulen entschieden selbst, ob sie die Klassen während der Schulzeit zur Demonstration gehen ließen. BORG-Schulsprecher Clemens Holzinger erzählt, sie hätten nicht aktiv zum Streiken aufgerufen. „Wir vertreten die Interessen unserer Schüler und Schülerinnen und damit auch den Klimaschutz.“ Aber nachdem keine Information seitens der Direktion kam, hat die Schülervertretung sich bedeckt gehalten. Während der Schulzeit durften die Schüler und Schülerinnen des Mary-Ward-Privatgymnasiums nicht streiken. Aber die Demonstration startete erst um 12.30 Uhr, und um 13.10 Uhr war Schulschluss.
„Deswegen sind wir nachher gemeinsam hingegangen“, verrät Schulsprecher Viktor Gibisch. „Die, die nur dabei sind, um nicht in den Unterricht zu müssen, denen geht es eh nicht um die Sache. Die sind nicht mit Herzblut dabei.“ Genauso sieht das die Schulsprecherin der BASOP/BAfEP Hannah Zöchbauer. Bei ihnen gab es vom Direktor die Erlaubnis, im Zuge des Unterrichts zum Klimastreik zu gehen. Dem Lehrpersonal sei das ein großes Anliegen. Wer nicht mitgehen wollte, konnte in der Schule bleiben. „Manche sind solchen Demos abgeneigt, weil sie sich zum Beispiel denken, dann bleibt viel Müll liegen“, erklärt Zöchbauer. Das ist nicht passiert, dafür gab es eigene Ordner. Außerdem bat das Organisationsteam um Maske und Test.