Lastkrafttheater rollt mit Komödienklassiker in Gerersdorf an

Erstellt am 26. Mai 2023 | 17:00
Lesezeit: 3 Min
Lastkrafttheater
Das Lastkrafttheater macht Stopp in Gerersdorf und später auch in St. Pölten.
Foto: Nikolaus Similache
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„Ein seltsames Paar“ soll das Publikum zum Lachen bringen.

Der einzige Theater-Lkw Österreichs rollt auch heuer wieder vor die Haustüren des Publikums: Denn Frühsommerzeit ist seit zehn Jahren Lastkrafttheaterzeit. Dienstag, 6. Juni, macht der Lkw Halt in Gerersdorf am Florianiplatz. Beginn ist um 19.30 Uhr. Freitag, 16. Juni, in St. Pölten bei der Musikschule mit Stückbeginn um 19 Uhr.

Mit im Gepäck hat die fahrende Truppe diesmal eine Komödie aus den späten 1960er-Jahren: „Ein seltsames Paar“ von Neil Simon.

Die Pokerrunde, die sich regelmäßig im Loft des geschiedenen Sportreporters Oskar trifft, ist verwirrt: Felix ist verschwunden: Er will sich umbringen, da seine Frau die Scheidung eingereicht hat. Oskar weiß keinen anderen Ausweg und nimmt den Freund bei sich auf. Doch was am Anfang aussieht wie eine ganz normale Männer-WG, entpuppt sich bald als eheliches Panoptikum: Felix beginnt mit allen erdenklichen Desinfektionssprays und Putzutensilien Oskars Wohnung Männerkiste gnadenlos umzukrempeln und auf den Kopf zu stellen. Aus Oscars originell-chaotischer Single-Behausung wird dank Felix´ unermüdlicher Schaffenskraft ein steriler und keimfreier Musterhaushalt. Als Oskar seinen Freund Felix schließlich hinauswirft und die Zweck-WG für beendet erklärt, nehmen die Verwechslungen Ihren Lauf, denn Felix landet geradezu auf dem Sofa der gutaussehenden Schwestern von nebenan, auf die bereits Oskar ein Auge geworfen hat…

Ob die dargestellten Geschlechterrollen im Jahr 2023 noch zeitgemäß sind? Ja, denn sie haben sie angepasst, sagt Gründer David Czifer. Das Stück wurde in die 1980er-Jahre verlegt und auch „die Geschlechterrollen ein bisschen gedreht. Zum ersten Mal spielen bei uns die Schauspielerinnen auch Männer in der Pokerrunde.“ Außerdem hätte Regisseurin Nicole Fendesack auf selbstbestimmte Frauen geachtet.

Sonst sei man sehr nah am Material geblieben, sagt Czifer. „Beim Lastkrafttheater muss man Stücke machen, die laut sind, die turbulent sind, damit man die Leute auch anzieht“, ergänzt der zweite Initiator Max Mayerhofer. Deswegen sei die Wahl heuer auf eine Komödie gefallen. „Und wir haben das Stück auch ausgewählt, weil es etwas über uns erzählt. Es geht ja um Freundschaften.“ Sie hätten es sich zum Jubiläum geschenkt, meint Czifer. Denn heuer tourt der Lkw mit Karl Gruber am Steuer das zehnte Jahr in Folge durch Ostösterreich. „Wir hoffen, dass wir in zehn Jahren auch noch herumfahren, und vielleicht auch noch weitervordringen nach Deutschland oder in die restlichen Bundesländer neben Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark“, schaut Mayerhofer in die Zukunft.

Die Idee damals war, ein niederschwelliges Theater für alle zu gründen. Das sei dank dem freien Eintritt durch viele Förderungen und die mobile Bühne gelungen. 6.000 Kilometer haben sie schon zurückgelegt und mehr. Laut den Initiatoren ist das Lastkrafttheater auch das CO2-ärmste-Theater überhaupt, da die Gäste nicht von weither anreisen müssen.

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