St. Pöltner Duo Hödl & Karner: Aus kleinem Budget wird großer Film

Ein Kurzfilm hätte es werden sollen, ein Langfilm ist es geworden. Helmut Karner und Christoph Hödl schrieben gemeinsam das Drehbuch für „Ground Control“, einen Film über Ängste, Rollenbilder und Kontroll-Ausübung. Nach vier Jahren Arbeit feiert der Film am Dienstag, 23. August, seine Premiere im Cinema Paradiso.
„Ich musste fehlende Kompetenz mit Leidenschaft, Motivation und kreativen Lösungsfindungen wettmachen.“ Regisseur Helmut Karner

„Die Idee zu ,Ground Control‘ trug ich bereits einige Jahre mit mir herum. Macht, Kontrolle und problematische Männlichkeitsbilder sind Begrifflichkeiten, mit denen ich mich intensiv auseinandersetze und die für viele gesellschaftliche Probleme mitverantwortlich sind“, erklärt Regisseur Helmut Karner.
Es war seine erste Regiearbeit für einen Langfilm, 2018 beendete er sein Studium der Film-Produktion. „Ich musste fehlende Kompetenz mit Leidenschaft, Motivation und kreativen Lösungsfindungen wettmachen“, gibt er zu. Aber genau das habe das Team – für viele war es der allererste Film – zusammengeschweißt: „Es war ein Lernen im Prozess.“
„Wir wollten aber etwas tun und nicht warten, bis alles ausfinanziert ist.“ Christoph Hödl zur schwierigen Finanzierung
Schwierig war die Finanzierung. „Wir haben zwar kleine Förderungen von Land und Stadt erhalten, aber nur für einen Kurzfilm“, sagt Hödl. Denn zur Fördereinreichung war noch nicht klar, dass es schließlich ein Langfilm werden würde. „Wir wollten aber etwas tun und nicht warten, bis alles ausfinanziert ist“, führt Hödl aus.
So habe er gemeinsam mit Karner begonnen, Leute für das Projekt zu begeistern. Schließlich arbeiteten alle Beteiligten kostenlos. Das Budget reichte nur für Leihgeräte und das Catering.
„Ground Control“ zeigt einen Menschen in seiner Überforderung. Real-Film-Sequenzen mischen sich mit Animationssequenzen. Das mache den Film zu einer Besonderheit und brachte dem Team eine Nominierung für den besten Film des Jahres bei den „Prisma Film Awards“ ein. Dazu gibt es einen Soundtrack von Jakub Baum.