Reliquie des Kaisers kam nach St. Pölten

Erstellt am 30. Oktober 2020 | 03:36
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Eröffneten die Kapelle des seligen Kaisers mit der Reliquie: Vizekanzler des St. Georgs-Ordens Peter Harold, Kaiserenkel Karl Habsburg, Kirchenrektor der Prandtauerkirche Reinhard Knittel, Militärbischof Werner Freistetter und der Präsident der Union der Europäischen Wehrhistorischen GruppenGeneralmajor Michael Blaha.
Foto: Lukas Kalteis
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Bischof Freistetter setzte die Reliquie des seligen Kaisers Karl I. in die Kapelle ein und betete für den Schutz des Landes.

Ein Hauch von Nostalgie wehte am Sonntag durch die nebelverhangene Stadt, als man Kirchgänger in prächtigen Ordensgewändern und k.u.k.-Uniformen am Rathausplatz sehen konnte. Die Prandtauerkirche erhielt im Rahmen einer feierlichen Messe eine Reliquie des seligen Kaisers Karl I. für die Kapelle neben dem Haupteingang.

Die Festmesse hielt der Militärbischof Werner Freistetter im Beisein von Kaiserenkel Karl Habsburg und Vertretern des St.Georgs-Ordens und des Radetzkyordens. Bischof Freistetter segnete nach der Messe die neue Karlskapelle und setzte die Reliquie in die Gedenkstele ein.

Kaiser Karl I. folgte Franz Joseph mitten im Ersten Weltkrieg auf den Thron, musste aber 1918 auf die Regierungsgeschäfte verzichten und war so der letzte Kaiser Österreichs. Nach Kriegsende ging er ins Exil nach Madeira, wo er 1922 starb und auch begraben wurde. Im Jahr 2004 wurde Karl I. schließlich von Papst Johannes Paul II. für seine Verdienste für den Frieden und für die Armen seliggesprochen.

„Kaiser Karl I. besuchte während des Ersten Weltkriegs auch St. Pölten und schickte danach Erdäpfel für die Notleidenden aus Wien“, erklärte Enkel Karl Habsburg.

Ab nun soll in der Prandtauerkirche an einem Sonntag pro Monat nach der Messe ein Gebet in der Kapelle zum Schutz des Landes abgehalten werden.