Neue Tiefgarage heizt Domplatz-Debatte an

Erstellt am 10. Juli 2018 | 05:12
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Domplatz
Die Baustelle am Karmeliterhof hat auch die Debatte um einen autofreien Domplatz wieder angeheizt.
Foto: Thomas Werth
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Grüne sehen im Karmeliterhof- Projekt Ersatz für Domplatz. SP sieht das anders, VP und FP fordern mehr Parkplätze.

Die für 2020 geplante neue Tiefgarage in der Innenstadt heizt die Debatte um einen autofreien Domplatz neu an. Wie berichtet, sollen durch ein großes Wohnprojekt auch bis zu 200 öffentliche Parkplätze beim Karmeliterhof entstehen.

Für Grün-Gemeinderat Markus Hippmann ist dadurch die Nachfrage nach Parkplätzen in der Innenstadt mehr als gestillt. „Ich habe über einen zweiwöchigen Zeitraum das Parkleitsystem beobachtet, es waren immer genug Plätze vorhanden. Wenn wir nun neben dem Rathausplatz eine weitere Garage mit 200 Parkplätzen bekommen, sind am Domplatz sicherlich keine Stellflächen mehr nötig.“ Für Hippmann wäre es daher an der Zeit, sich für einen autofreien Domplatz zu bekennen.

Für Vizebürgermeister Franz Gunacker (SP) ist es allerdings zu kurz gegriffen, „wenn der Grüne-Gemeinderat Hippmann denkt, damit sei die Entwicklung der Innenstadt-Parkplätze endgültig beendet“. Städtische Verkehrsentwicklung müsse immer dynamisch gesehen werden. „Wenn wir zusätzliche innerstädtische Parkplätze schaffen können, trägt das jedenfalls zur weiteren Belebung und Attraktivität unserer Stadt bei“, so Gunacker, der in der neuen Tiefgarage keinen Ersatz für Domplatz-Stellflächen sieht: „Die St. Pöltner SP steht zur urbanen, partizipativen Gestaltung des Domplatzes, der auch zukünftig Park- und Halteplätze für Kraftfahrzeuge beinhalten wird.“

„Neue Garage ist längst überfällige Ergänzung“

Für VP-Vizebürgermeister Matthias Adl könne die neue Garage hingegen lediglich als eine „längst überfällige Ergänzung zur leider nur eingeschoßigen und an manchen Tagen völlig überlasteten Rathausgarage“ gesehen werden. Und während die Westseite laut Adl ohnehin mit dem Zufahrts- und Abfahrtsverkehr zu den Parkmöglichkeiten genug ausgelastet ist, sollte die östlich Seite der Innenstadt neu gedacht werden. „Es gibt bereits einige gute Ansätze dazu, die in nächster Zeit diskutiert werden müssen“, so Adl.

Auch für FP-Stadtrat Klaus Otzelberger bietet die neue Tiefgarage keinen optimalen Ersatz für Domplatz-Stellflächen. „Nur der Karmeliterhof als Parkplatz wird zu wenig sein. Wir brauchen auch eine Garage im Osten in der Nähe des Domplatzes“, so Otzelberger, der im Bereich Bischofsteich, Domgarten oder Klostergasse entsprechende Flächen sieht. Nur so sei es möglich, den Domplatz autofrei zu machen.

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