Region St. Pölten: SP stürzt mit VP ab

Ausgerechnet in der SP-regierten Landeshauptstadt St. Pölten fahren die Sozialdemokraten mit minus 8,8 Prozentpunkten die höchsten Verluste im ganzen Wahlkreis ein. Zumindest bleiben sie mit 27,28 Prozent noch vor den Blauen mit 22,44 Prozent. Im Bezirk überholt die FPÖ (23,32) sogar die SPÖ (18,78). Und auch im Wahlkreis insgesamt hat die FPÖ mit 23,09 Prozent die SPÖ mit 20,98 Prozent überholt.
Listenerste Kathrin Schindele schaut auf die Ergebnisse für die Volkspartei: „Auch wenn die ÖVP-Absolute endlich gebrochen ist, ist es sehr schade, dass die Sozialdemokratie nicht gestärkt wurde.“ In ihrem Wahlkampf setzte sie auf Themen wie Teuerung, Kinderbetreuung und Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Wohnen.
Bürgermeister Stadler: „Konsequenzen ziehen“
Die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler sei zu akzeptieren, aber: „Wir werden in den nächsten Jahren alles daran setzen, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen.“ Schindele war neben der VP-Listenersten Doris Schmidl die einzige Spitzenkandidatin im Wahlkreis, die bereits ein Mandat hatte.
St. Pöltens roter Bürgermeister Matthias Stadler findet klare Worte vor der Sitzung der Landespartei: „Wenn man Wahlen verliert, muss man die Konsequenzen ziehen.“ Und weiter: „Wir dürfen nach einem Ergebnis wie diesem nicht zur Tagesordnung zurückkehren, sondern müssen darüber reden, was zu diesem Ergebnis geführt hat.“ Die Ursachen für die Verluste der SPÖ sieht Stadler zwar teilweise in der Bundespolitik – aber eben nicht nur.
Schon am Abend des Tages nach der Wahl stand Schnabls Nachfolger fest: AMS NÖ-Chef Sven Hergovich. „Die dringend notwendige organisatorische und inhaltliche Neuausrichtung der Sozialdemokratie in Niederösterreich wird mit Sven Hergovich am besten gelingen“, ist Stadler überzeugt.