Abschluss von „Sternlesen“ in St. Pölten mit Lese-Flashmob und mehr

Neun Autorinnen und Autoren lesen sich von ihrem Heimatbundesland bis nach St. Pölten - das ist die Großaktion Sternlesen. Initiiert wird sie von der Literatin Marlen Schachinger und geht von Dienstag, 18., bis Samstag, 22. April, über die Bühne. Veranstalter ist das Institut für Narrative Kunst Niederösterreich (INK NOE) zum Welttag des Buches.
Die hohe Anzahl von Menschen, die nicht oder nicht sinnerfassend lesen können, nimmt Schachinger als traurigen Anlass, um „sich in der Öffentlichkeit für das Kulturgut Buch zu engagieren.“ In Österreich leben momentan gut eine Million sekundäre beziehungsweise funktionale Analphabetinnen und Analphabeten. Die Pandemie hat das Problem nur verstärkt.
Bücher sollen immer weitergeschenkt werden
In diesem Jahr beteiligen sich an der Aktion Renate Aichinger, Hans Augustin, Markus Köhle, Heinz Kröpfl, Tanja Paar, Bruno Pisek, Gabriele Russwurm-Biro, Ines Strohmaier und Marlen Schachinger. Sie machen auf ihrem Weg von ihrem Heimatort nach St. Pölten an insgesamt 55 Stationen Halt und lesen dort aus eigenen sowie fremden Werken. Danach werden die Bücher zum Weiterlesen verschenkt: an Kindergärten, Schulen, Menschen auf der Straße, Café-Gäste, etc. Ein Laufzettel bittet die Beschenkten, ihren Namen einzutragen und das Buch nach der Lektüre erneut weiterzureichen. So soll sich ein Lesenetz über das gesamte Land spannen.
Finale in der Landeshauptstadt
Das große Finale findet am Samstag, 22. April, um 17 Uhr in St. Pölten mit einem öffentlichen Lese-Flashmob am Rathausplatz statt. Das bedeutet, jede und jeder bringt entweder ein Buch mit oder nimmt sich ein vorbereitetes Buchgeschenk und liest still in Gesellschaft anderer. Das soll die Gemeinschaft der Lesenden greifbar machen und ein Zeichen für die Bedeutung des Lesens setzen.
Denn, so Schachinger: „Eine Gesellschaft, die liest, ist klar im Vorteil, denn Lesen ist Lebensmittel. Lesen schafft Inselurlaube im Alltag, baut klimafreundliche Kraftwerke neuer Gedanken daraus. Lektüre ist erfrischende Quelle und lässt uns von Bergspitzen aus in die Weite blicken, nährt Träume und Hoffnungen für eine andere Welt.“
Um 19 Uhr findet im Stadtmuseum St. Pölten die Abschlussveranstaltung statt: „Leser*in trifft Autor*in – Was bedeutet uns Literatur?“ Am Podium zwei begeisterte Leserinnen, die auch über ihre Literaturleidenschaft bloggen. Sie begleiten bei der Aktion zwei Literatinnen und erzählen von dieser Erfahrung. Mit Silvia Hlavin und Renate Aichinger, Katrin Oberhofer und Marlen Schachinger sowie Heinz Kröpfl.