Herta Endl: Soziales Engagement über Jahrzehnte

Erstellt am 24. März 2023 | 17:00
Lesezeit: 3 Min
90er Herta Endl Wilhelmsburg
In Schloss Kreisbach feierte Herta Endl (vorne 5. l.) ihren 90er mit Cousine Grete Gruschka, Cilli Janker und Maria Hollaus vom Seniorenbund, Tochter Ulli Lettner, Hilde Lehrbaumer und Christine Mayrhofer von der Pfarre (vorne), Christina Hollaus und Fred Zauner vom Bauernbund, Schwiegersohn Johann Lettner, Ingrid Reinberger vom Seniorenbund, Pater Alberich Enöckl, Bürgermeister Rudolf Ameisbichler und Schlossherr Leo Renz sowie Enkel Niklas Preininger, der mit seiner Zieharmonika aufspielte.
Foto: Inge Moser
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In Schloss Kreisbach beging Herta Endl ihren 90. Geburtstag. Die umtriebige ehemalige Geschäftsfrau, ÖVP-Gemeinderätin und ASBÖ-Mitarbeiterin war 1999 Gründerin des Besuchsdienstes im Pflegeheim.

„Ich kann meine soziale Ader nicht leugnen, war mein Leben lang in vielen caritativen Einrichtungen tätig – und das immer gerne“, so Jubilarin Herta Endl, die am 17. März 90 Jahre alt wurde. Ihren Geburtstag beging sie im Schloss Kreisbach mit Familie und Freunden.

32 lange Jahre war Hera Endl Leiterin eines Geschäftes und wurde allgemein in der Stadt „Der blonde Engel vom Lagerhaus“ genannt. Davon hat sie auch lustige Episoden zu erzählen: „Wir hatten einen der ersten Olivetti-Computer. Wenn samstags viel los war im Geschäft, überstieg das seine Kapazität – er stürzte ab!“, blickt sie lachend zurück. „Aber die Leute hatten Verständnis, standen bei der Kasse an und warteten.“

Engagiert war Endl während ihrer Arbeitsjahre als Finanzreferentin beim damaligen Bürgermeister Alfred Pfeiffer im Kulturverein, sie war auch einige Perioden bis 2000 ÖVP-Gemeinderätin, Obfrau-Stellvertreterin im Seniorenbund. Nach ihrer Pensionierung 1991 war sie fast zwanzig Jahre lang im Journaldienst des Arbeitersamariterbundes tätig.

Worauf Herta Endl mit großem Stolz und Freude zurückblicken kann, ist, dass sie die Begründerin des Besuchsdienstes im Pflegeheim ist. „Ich sagte zu Herta: Wir brauchen etwas, dass das Heim mit den Wilhelmsburgern verbindet“, erzählt Leo Renz, damals ÖVP-Stadtpartei-Obmann. Endl wollte darüber nachdenken. Dann kam sie zu Renz und sagte: „Wir wollen den Bewohnern Zeit schenken.“ So wurde dieses Projekt in gemeinsamer Arbeit mit dem damaligen Heimdirektor Viktor Spitzer und dem betreuendem Heim-Arzt Franz Holzhauser entwickelt und umgesetzt. Endl erinnert sich: „Wir starteten mit vier Personen, im drauffolgenden Jahr waren es bereits 29!“ Heute noch ist das Projekt mit den Freiwilligen im Einsatz und schenkt den Bewohnern Zeit und Freude.

„Das war die Geburtsstunde des Besuchsdienstes. Zwei Jahre später wurde das Projekt dem Land vorgestellt. Heute ist es fixer Bestandteil in ganz Niederösterreich“, so Renz. Endl erhielt dafür eine Auszeichnung des Landes.

Eine Wertschätzung sei es, bei der Feier dabei zu sein, meinte Bürgermeister Rudolf Ameisbichler zum Geburtagskind: „Ich habe Respekt vor deiner Arbeit und deiner immerwährenden Ehrlichkeit.“ Und er schloss mit einem Zitat: „Fang‘ nie an, aufzuhören, hör‘ nie auf, anzufangen“.

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