Josef Brader und St. Pöltens ÖVP: Ein Streit ums Schlussmachen

Bauernbündler Josef Brader geht eigene Wege im Gemeinderat, auch wenn er ÖVP-Mitglied bleibt. Ob aber er oder seine Fraktionskollegen die Zusammenarbeit beendet haben, darüber gibt es nach dem NÖN-Exklusiv-Bericht in der Vorwoche weiter Streit.

„Nicht ich habe die Zusammenarbeit aufgekündigt“, bekräftigt Brader. Klubobmann Florian Krumböck habe verlangt, dass er den Schlüssel zu den Räumen abgibt. Dem sei er nachgekommen. Dass im hitzigen Streitgespräch im Dezember eine solche Aussage gefallen ist, bestätigt auch Stadtparteiobmann Matthias Adl. „Allerdings gibt es keinen offiziellen Beschluss, dass er den Schlüssel abgeben muss“, hält er fest.
Einer der Auslöser war Braders Engagement bei der Unterschriftensammlung gegen die S 34. Der betont: „Ich lasse mir nicht verbieten, dass ich die Interessen der Landwirte vertrete.“ Schließlich vertrete er die Parteilinie.

„Die Parteilinie richtet sich nur gegen die S 34 in der geplanten Dimension. Brader hat im Vorstand und in der Fraktion immer betont, dass es eine Straße brauche, draußen ist er immer als Gegner aufgetreten. Diesen innerlichen Konflikt muss er mit sich klären“, meint Vizebürgermeister Adl. Verbote habe es innerhalb der Fraktion keine gegeben, aber die Order, dass Aktionen abgesprochen werden.
Den Schritt zur Trennung von der Fraktion habe jetzt Brader gesetzt, unterstreicht Adl: „Wenn man seinen Mitgliedsbeitrag nicht mehr zahlt, dann ist man nicht mehr im Verein.“ Brader erklärt, dass er nach Vorbild anderer Fraktionen statt des Abzugs seine Beiträge selbst überweisen wollte. Das habe er dem Magistrat mitgeteilt, der Adl informierte.