Tulln verhängt Aufnahmestopp für weitere Flüchtlinge

Aktualisiert am 17. Mai 2017 | 10:51
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Foto: NOEN, Thomas Peischl
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Bürgermeister Peter Eisenschenk betont: "Null Toleranz gegenüber straffälligen Asylwerbern!"

Nach der Vergewaltigung einer 15-Jährigen in Tulln ( NÖN.at berichtet e) hat die Stadt reagiert: Weil es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handeln soll, werde die Zuteilung weiterer vorerst verweigert, teilte das Rathaus mit. Die Betreuung jener, die sich bereits in Tulln befinden und "an die hier geltenden Regeln und Gesetze halten", werde freilich fortgesetzt.

Peter Eisenschenk
Peter Eisenschenk
Foto: NOEN, Thomas Peischl

"Für mich gibt es null Toleranz gegenüber straffälligen Asylwerbern, die das Gastrecht missbrauchen. Angesichts dessen, was diese Verbrecher dem Mädchen angetan haben, ist die volle Härte des Gesetzes gefordert", stellte Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) in einer Aussendung unmissverständlich fest.

Der zuständigen Stelle beim Land Niederösterreich sei am Dienstag mitgeteilt worden, dass Tulln bis auf weiteres die Aufnahme von Flüchtlingen verweigere. Das solle den notwendigen Freiraum schaffen, "der nötig ist, um die Vorkommnisse zu analysieren". 

Hafenecker: "Fall fürs Parlament"

Die Freiheitlichen sehen einen "Fall fürs Parlament", wie es der niederösterreichische Abgeordnete Christian Hafenecker in einer Aussendung ausdrückte.

Sie fordern in einer Anfrage an Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) "vollständige Aufklärung der Umstände" und "klare Konsequenzen". "Ein bloßer Aufnahmestopp, wie ihn der Bürgermeister jetzt scheinheilig fordert, ist zu wenig", teilte der Tullner FPÖ-Bezirksparteiobmann Andreas Bors mit.

59 Männer gaben DNA-Proben ab

Die Tat war am 25. April in den späten Abendstunden verübt worden. Das Mädchen hatte sich auf dem Heimweg befunden. Die Jugendliche war zunächst von drei Männern verfolgt und dann an den Schultern gepackt worden. Außerdem wurde ihr der Mund zugehalten.

Laut dem Polizeibericht vergewaltigten dann zwei der Männer das Mädchen. Nachdem sich das Opfer losgerissen hatte und flüchten wollte, wurde es auf einem unbewohnten Grundstück wieder eingeholt. Dort kam es zu einem neuerlichen sexuellen Übergriff. Als Tatort nannte Baumschlager den Bereich Messegelände Tulln.

59 Männer mussten über Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten DNA-Proben abgeben. Es habe sich um 34 Asylwerber in drei Containerdörfern und um 25 privat in Tulln untergebrachte gehandelt. Das sei entsprechend zeitaufwendig gewesen, sagte Baumschlager.Die Polizei habe sich in dem Fall "mit Informationen zurückgehalten, um die erste Phase der Ermittlungen nicht zu gefährden". Es sei vor allem darum gegangen, dass sich mögliche Täter vor der Abgabe einer DNA-Probe nicht absetzen, erklärte der Sprecher. Sofort reagiert worden sei insofern, als die Bereiche um die Unterkünfte verstärkt bestreift würden.

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