Corona-Aufmarsch in Tulln verlief friedlich. Rund 300 Personen nahmen am „Spaziergang für Frieden und Freiheit“ in Tulln teil. Der politische Schlagabtausch zwischen FPÖ und ÖVP fällt härter aus.

Bei einer angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit rund 2.500 Personen in Wiener Neustadt gab es drei Festnahmen und 30 Anzeigen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz.
Sehr friedlich ging hingegen der sogenannte „Spaziergang für Frieden und Freiheit“ in Tulln über die Bühne. Die Angaben zur Teilnehmerzahl schwanken von 250 bis 350. „Fest steht, dass die Demo sehr ruhig verlaufen ist. Es waren auch einige Familien da und die Kooperation mit der Polizei war sehr gut“, zieht Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl Bilanz.

Umgekehrt streut auch eine Demonstrationsteilnehmerin der Exekutive Rosen: „Ich möchte mich für Sicherheit und Ordnung, die meines Erachtens hier herrschten, herzlich bedanken.“ Sie sei überzeugt, dass es in Zeiten wie diesen für die Polizei nicht einfach ist, aber: „Wir sind uns bewusst, dass es nur miteinander funktionieren kann.“ Sie habe sehr viel Verständnis und Freundlichkeit für die Marschierenden wahrgenommen.
FPÖ gegen Nehammer, ÖVP gegen Rechtsaußen
Politisch war die FPÖ mit einer größeren Abordnung vertreten. Bezirksparteiobmann Andreas Bors sagt dazu: „Die Demonstranten in Tulln kämpften für Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit. Ihnen das Gegenteil zu unterstellen, zeigt, wie sehr sich Kurz und Co vor der berechtigten Kritik fürchten.“
In dieselbe Kerbe schlägt FPÖBundesrat Andreas Spanring: „Die Regierung hat den Bogen überspannt und kann offensichtlich mit Kritik nicht umgehen. Nehammers Vorschlag, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit einzuschränken, lehnen wir Freiheitliche strikt ab!“
ÖVP-Nationalrat und Bezirksparteiobmann Johann Höfinger kontert: „Mit diesen Aktionen gefährden alle Teilnehmer den mühsamen Fortschritt die Infektionszahlen nach unten zu bringen. Ich kann den dramatischen Appell unserer Klinikärzte nur unterstreichen, sich an die Vorgaben des Gesundheitsministeriums zu halten.“
Bei den Freiheitlichen wiederum komme es momentan zu einer Zerreißprobe zwischen den wenigen konstruktiven Kräften rund um Norbert Hofer und der „rechtsaußen Kickl-Partie“, das seien „jene Krawallmacher, die ihr Wissen nicht von verantwortungsvollen Medizinern, sondern aus den Untiefen des Internets beziehen. Dass die Tullner Freiheitlichen weit rechts außen stehen, haben sie ja bereits oftmals dokumentiert.“