Neue Blicke auf Egon Schiele in Tulln

Erstellt am 23. März 2023 | 15:15
Lesezeit: 3 Min
Egon Schiele Museum Tulln
Die Ausstellung "Egon Schiele. Blicke" kann von 25. März bis 5. November im Schiele Museum in Tulln besichtigt werden.
Foto: NÖ Museum Betriebs GmbH, theo kust
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Im kleinen Egon Schiele Museum an der Tullner Donaulände gibt es große Neuerungen: Unter dem Titel „Egon Schiele. Blicke“ beleuchtet die Schatzkammer mit 14 hochkarätigen Grafiken und Gemälden die Perspektiven des Künstlers und die seiner Modelle.

Ein neu geschaffener Sonderausstellungsbereich zeigt das beeindruckend vielfältige Schaffen von Egon Schieles Künstlerfreund Erwin Osen, zu dem im Juni die erste Monografie präsentiert wird. Die Saison im Egon Schiele Museum von 25. März bis 5. November 2023 ist also ein sprichwörtlicher Hingucker.

Kurator Christian Bauer im Egon Schiele Museum Tulln
Kurator Christian Bauer sprach bei einer Sonderführung über Egon Schiele und über Erwin Osen.
Foto: NÖ Museum Betriebs GmbH, theo kust

„Wie kaum ein anderer Künstler hat Schiele Augen und Blicke der Dargestellten zum Merkmal der Identität seiner Modelle gemacht. Der Blick seiner Menschen ist voller Botschaften“, erklärt Kurator Christian Bauer die Präsentation in der Schatzkammer zu einem „must see“. „Egon Schiele war ein Großmeister des dargestellten Sehens. Das Porträt als die dominante Gattung seines Schaffens liefert ein Feuerwerk der Blicke“, sagt Bauer. Dank spannendster Leihgaben eröffnen die Werke seine Blicke auf die Schwestern Edith und Adele Harms, auf die Nacktheit, auf die Natur, auf die Akademie, auf Wally Neuzil, auf Klosterneuburg, auf seine Mutter, auf den Krieg und auf Tiere.

Erwin Osen - ein zu Unrecht vergessener Universalkünstler

„Der charismatische Erwin Osen prägte den Wiener Frühexpressionismus und inspirierte Egon Schieles radikales Schaffen“, begründet Christian Bauer das Thema des neu geschaffenen Sonderausstellungsbereichs. „Anhand weniger Originalwerke von Erwin Osen präsentieren wir ein neues Bild dieses vollkommen zu Unrecht vergessenen Universalkünstlers. Wir zeigen Patientenportraits aus Steinhof ebenso wie Kostümentwürfe der ersten Parzifal-Aufführung außerhalb Bayreuths“, so Bauer.

Die erstaunliche Schiele-Reise der Texanerin Alessandra Comini
Fünf audiovisuelle Lebensstationen erzählen die Geschichte der texanischen Schiele-Forscherin Alessandra Comini.
Foto: NÖ Museum Betriebs GmbH, theo kust

Auch der Forschungsgang des Schiele-Kompetenzzentrums in seiner Geburtsstadt wurde erweitert. Objekte sowie Interviews stellen nun das Schaffen der Sammlerfamilie Leopold dar. Sie erweitern das Angebot der „Schreibtische“, an denen zahlreiche Videos und Audio-Aufnahmen einladen, sich zum Thema Egon Schiele zu vertiefen. Fünf audiovisuelle Lebensstationen erzählen die Geschichte der texanischen Schiele-Forscherin Alessandra Comini. Ihr ist auch zu verdanken, dass hier die Originalstimmen der Schiele-Schwestern Melanie und Gerti sowie seiner Schwägerin Adele Harms zu hören sind.

Erste Osen-Monografie und Künstlerübergreifendes

Am Dienstag, 20. Juni, um 18 Uhr präsentiert Christian Bauer die erste Monografie zu Erwin Osen, die in Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems entstanden ist. Am Dienstag, 12. September, um 18 Uhr lädt Schiele-Kurator Christian Bauer die neue künstlerische Leiterin des Museum Gugging Nina Ansperger ins Egon Schiele Museum ein. Im Gespräch erklärten die beiden, was Egon Schiele, Erwin Osen und David Bowie gemeinsam haben.

Vom Atelierprogramm bis zum geführten Rundgang bietet das Egon Schiele Museum die perfekte Mischung für Kunstinteressierte und Kreative jeden Alters. Alle Infos zu Terminen und Tarifen gibt es auf www.schielemuseum.at.

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