Gottfried Waldhäusl: „Waidhofen braucht einen richtigen Bürgermeister“

„Die vergangenen fünf Jahre waren eine stressige Zeit. Trotzdem habe ich meine Ämter als Vizebürgermeister und als Stadtrat in Waidhofen weiter ehrenamtlich ausgeführt. Jetzt kann ich mich mehr um Waidhofen kümmern“, sagt Waldhäusl im Gespräch mit der NÖN. „Wir müssen Waidhofen wieder nach vorn bringen, zur stärksten Bezirkshauptstadt im Waldviertel machen“, setzt sich der FPÖ-Politiker ein klares Ziel.
Um dies zu schaffen, sei eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit nötig, für kleinteilige Parteipolitik gebe es da keinen Platz: „Wir müssen alle, die in der Gemeinde und im Bezirk stark sind, bündeln und gemeinsam diesen Weg machen. Ich bin offen für jeden, der dabei mitmachen will“, betont Waldhäusl. Man müsse eine starke Bürgerbewegung schaffen, die das Ziel verfolgt, Waidhofen zur Nummer eins zu machen.
„Waidhofen braucht einen richtigen Bürgermeister“
Dazu brauche es auch einen starken Bürgermeister: „Josef Ramharter (ÖVP) kann man zugute halten, dass er Ruhe in die Gemeindepolitik gebracht hat. Er ist ein guter Buchhalter. Das Fundament, um etwas aufzubauen, ist da, aber Waidhofen braucht einen echten Bürgermeister und nicht nur einen Buchhalter“, ist Waldhäusl überzeugt.
Der derzeit agierenden schwarz-grünen Koalition traut er nicht zu, Waidhofen wirklich nach vorne zu bringen. Nur Radwege zu bauen, sei zu wenig. Es brauche große Projekte wie das Siedlungsgebiet Heimatsleitn. „Wenn es um zusätzliche Finanzmittel als Unterstützung geht, kann ich durch meine Beziehungen zum Land helfen“, verspricht Waldhäusl.
Streitereien, wie sie in den vergangenen Jahren oft das Bild im Gemeinderat der Stadtgemeinde Waidhofen prägten, soll es auf diesem Weg nicht geben: „Ich will das Amt so ausüben, wie es sich für einen Präsidenten gehört“, stellt Waldhäusl klar, der auch im Landtag auf eine konstruktive Zusammenarbeit setzen will.
Präsidentenamt als Abrundung für Politik-Karriere
Dass er der neuen Landesregierung nicht mehr als Landesrat angehört, bedauert Waldhäusl nicht: „Ich habe im Asylwesen und im Tierschutz erreicht, was ich erreichen wollte und konnte“, sagt Waldhäusl. Das Präsidentenamt sei eine großartige Chance für ihn, sein politisches Leben abzurunden: „Ich habe immer gesagt, ich mache maximal noch eine Periode in der Landesregierung. Ich bin seit meinem 29. Lebensjahr in der Politik tätig, und in den vergangenen fünf Jahren habe ich gemerkt, dass mir immer weniger Zeit für die Familie, meine Frau, meine Enkelkinder und meine Freunde bleibt. Dazu kamen dann noch eine Krebserkrankung meines Bruders und eine Krebsdiagnose eines guten Freundes, der noch nicht einmal 60 ist. Da fängt man an nachzudenken, was wirklich wichtig ist.“
Die Funktion als Zweiter Landtagspräsident gebe Waldhäusl nun die Chance, alles zu vereinen - politisches Engagement, Kontakt zu den Landsleuten und mehr Zeit für die Familie und Freunde. „Es ist ein Amt, dass man mit Demut und Respekt annimmt“, betont Waldhäusl.