Kunstfabrik Groß-Siegharts: Im Zeichen der Natur


Noch sind die Tore der Kunstfabrik geschlossen, doch das Team rund um Günther Gross arbeitet bereits eifrig an der neuen Ausstellungssaison, die wieder zahlreiche Höhepunkte in die Galerie und in den Projektraum bringen wird. „Wir konnten wieder ein schönes und abwechslungsreiches Programm zusammenstellen“, freut sich Gross bereits auf den ersten Termin.
Ausstellungsstart mit Friedrich Grall
Die erste Ausstellung der Saison ist dem 2016 verstorbenen Künstler Friedrich Grall gewidmet, der am Gymnasium in Waidhofen und Zwettl unterrichtete und auch außerhalb des Unterrichts Workshops und Ausstellungen mit Schülern organisiert hatte. Gralls Arbeiten zeigen Beobachtungen von kleinen Details und Lichtstimmungen, einigen Motiven näherte er sich dabei in Serien an. Seine Begeisterung galt neben Landschaften mit schroffen Details, natürlichen Mustern auf Oberflächen, Steinen, Holz, Schneeresten auf Feldern, aber auch Architektur und Design, expressionistischen Maler, zeitgenössischen Installationen und barocker Helldunkelmalerei. Die Ausstellung zeigt ein Lebenswerk mit verschiedenen Phasen, Techniken und Bildformaten.
Die Ausstellung „natur.geschichte“ versammelt Künstler, die in ihren Werken immer wieder die Umwelt mit ihrer Vegetation, Gesteinsformationen oder Wasser zum Inhalt haben.
Auch Andreas Werner stellt die Landschaft in den Fokus seiner Arbeiten. Zurückgehend auf die Malerei der Romantik existiert in seinen Arbeiten die Landschaft als ästhetisches Ideal und utopische Idee. Werners Bilder sind konstruierte Landschaftssurrogate, die von der Fiktion einer unberührten Natur in vorindustriellen Zeiten sprechen.
Der Tatendrang von Michel Wegerer manifestiert sich stark in seinem Interesse für Handwerk, Technologie, Austausch und Übersetzung. Er stellt sich die Frage: Warum mache ich das und was ist die geeignete Form?
Junge Künstler wieder im Projektraum
Der Raum für Kunst ist auch in diesem Jahr wieder jungen Talenten vorbehalten. Die Wahrnehmung der Räumlichkeit und deren Strukturen zeichnen die Arbeiten von Gertraud Köck aus, der Dialog zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit ist für Anna Theresa Pöll ein Hauptthema ihrer Arbeiten. Julia Zöhrer wiederum zeigt in ihren neuesten Werken Zechnungen auf Stoffen, die durch entsprechendes Aufhängen beinahe einen objekthaften Zugang zu den Arbeiten schaffen. Der in Hamburg geborene Götz Bury richtet in der Kunstfabrik eine exquisite Wunder-Speise-Kammer ein, in der er ein raffiniertes Schaubuffet serviert.
Mit dem „artists in residence“-Programm bietet die Kunstfabrik wieder Künstlern aus Tschechien und Österreich die Möglichkeit, im Sommer ihre Ateliers in Groß Siegharts aufzuschlagen.
Infos unter: www.galerien-thayaland.at