Nach 35 Jahren Engagement: "Vize" Rainer Winkelbauer zieht sich zurück

Erstellt am 01. Februar 2023 | 04:06
Lesezeit: 4 Min
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Rainer Winkelbauer zieht sich nach 35 Jahren aus der Gemeindepolitik zurück.
Foto: privat
35 Jahre lang prägte Rainer Winkelbauer das Geschehen der Gemeinde Gastern mit. Nachfolger wird Mitte Februar genannt.
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Nach 35 Jahren in unterschiedlichen Funktionen kehrte Rainer Winkelbauer dem Gemeindegeschehen den Rücken und stellte mit Ende Jänner sein Amt als Vizebürgermeister zur Verfügung.

Nur mit dem Rückhalt der Familie möglich

Bereits 1985 engagierte sich Rainer Winkelbauer als Obmann des Verschönerungsvereins Frühwärts für die Anliegen des Ortes. „Die Möglichkeit, als Gemeinderat etwas für die Gemeinschaft zu bewegen, war für mich eine reizvolle Aufgabe“, erinnert er sich, dass jedoch ein Faktor ganz entscheidend für ihn war: „Meine Aktivitäten konnte ich während all der Jahre nur durch die Unterstützung und den Rückhalt meiner Gattin und meiner Familie leisten.“

In den Jahren 1990/91 war Rainer Winkelbauer maßgeblich an der Gründung der GIZ-Kleinregion mit sechs Gemeinden beteiligt, aus der sich im Laufe der Jahre die Region Thayaland entwickelte und in der er die Funktion als Obmann-Stellvertreter ausübte. Ebenso lag ihm die Betreuung der Vereine in der Gemeinde am Herzen. „Die Gestaltung eines Veranstaltungskalenders war mir ein wichtiges Anliegen, damit die Vereine nicht gegenseitig als Konkurrenz auftreten.“

Zu einem „Gewaltakt“ wurde auch das Fest der Regionen 2002, bei dem mehr als 1.000 Mitwirkende in Gastern auftraten. Urplötzlich stand er auch als Moderator im Rampenlicht, da der engagierte Manfred Damberger „in der Früh plötzlich keine Stimme hatte. Auch diese Aufgabe habe ich irgendwie gemeistert“, erinnert sich Winkelbauer, der auch an der Planung des Gemeindefestes 2005 beteiligt war.

Engagement auch für den Heimatort

Großes Engagement zeigte er auch, als in den 1990er-Jahren der Bau eines neuen Feuerwehrhauses in seinem Heimatort Frühwärts auf dem Plan stand. Neben der bürokratischen Hilfestellung leistete Winkelbauer auch rund 1.000 von insgesamt 12.000 freiwilligen Arbeitsstunden, sodass das Gebäude 1998 eröffnet werden konnte. „Das Feuerwehrhaus ist für den Ort sehr wichtig, denn wo sonst sollte sich die Gesellschaft treffen, wenn es kein Gasthaus mehr in einem Ort gibt?“ Auch die Gestaltung des Kapellenplatzes in Frühwärts wurde von Winkelbauer initiiert.

„Lange Amtszeit war so gar nicht geplant“

In den Jahren 2000 bis 2010 war Winkelbauer bereits Vizebürgermeister, legte das Amt aber zugunsten des späteren Bürgermeisters Roland Datler zurück. „Als Datler dann 2013 zum Bürgermeister gewählt worden war, bat er mich, den Vize wieder zu übernehmen, zumindest bis zum Ende der Periode. Dass ich so lange im Amt bleibe, war nicht geplant.“

Die Gesunde Gemeinde oder die Topothek Gastern sind ihm nach wie vor ein Anliegen. „Da ich mich ein wenig mit Ahnenforschung befasse, habe ich natürlich auch darin Interesse. Doch zu schaffen ist das alles nur gemeinsam.“

„Man kann Dinge nur verändern, wenn man sich konstruktiv einbringt und zur Mitarbeit bereit ist und dazu, seine Meinung mit Überzeugung zu untermauern. Ich halte nichts davon, nur laut etwas herauszuschreien“, beschreibt Rainer Winkelbauer seine Vorgehensweise in der Gemeindepolitik, die er auch an die Jugend weitergeben möchte. „Ich habe immer gerne meinen Beitrag für die Gesellschaft geleistet, bin jedoch der Überzeugung, dass es jetzt an der Zeit ist, dass die jüngere Generation nachrückt und Verantwortung übernimmt.“ Und einen Rat gibt er dieser jungen Generation noch mit: „Reden, reden, reden, denn nur, wenn man eine gemeinsame Gesprächsbasis hat, dann kann man auch konstruktive Lösungen finden.“

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