Erstellt am 18. Mai 2016, 14:39
Gewandet auf Ruine Kollmitz. Andreas und Roswitha Zahrl zeigten auf der Ruine Kollmitz Ritterrüstungen - ein Kettenhemd wiegt 15 Kilo!

„Ich habe mich vor etwa zehn Jahren für mittelalterlichen Schwertkampf zu interessieren begonnen, fand aber nirgends einen Kurs dafür. Schließlich wurde ich vor einigen Jahren in Wien beim Verein ‚Rittersporn‘ fündig“, erklärte Andreas Zahrl, wie er zur Mittelalter-Darstellung kam.
Hochmittelalter auf der Ruine Kollmitz
Durch seine Frau Roswitha kam er ins Waldviertel und lernte dabei auch die Ruine Kollmitz kennen. „So entstand die Idee, hier eine Vorführung zu machen“, erzählte Zahrl, gewandet in Kettenhemd, Wappenrock und mit einem „Nasalhelm“ (Metallhelm mit Nasenschutz, Anm.) am Kopf.
Rund 15 Kilogramm wiegt alleine das Kettenhemd, das, wie Zahrl den Besuchern erklärte, nur vor Schnittverletzungen schützte, aber keine Schläge dämpfte. Daher trugen die Ritter des Hochmittelalters ein Untergewand aus Rosshaar oder mehreren Schichten Leinen.
Der Wappenrock war zunächst als Sonnenschutz bei den Kreuzzügen eingeführt worden. „Mit der Rüstung in der prallen Sonne war nicht so toll. Man kam dann auch darauf, dass man auf dem Rock Wappen anbringen konnte“, führte Zahrl aus. Er hatte verschiedene Helmtypen mitgebracht, vom erwähnten Nasalhelm über den Maskenhelm, der neben der Nase auch weite Teile des Gesichts schützte, bis zum Topfhelm, der dem Ritter nur mehr einen schmalen Sehschlitz bot. Vor allem die Kinder hatten ihren Spaß daran, die Helme zu probieren. Fürs Foto gab es dann auch ein passendes Schild und ein Schwert dazu.
Die nächste Vorführung von Zahrl findet am 17. Juli statt. Dann stehen Waffen und Gewandung des Spätmittelalters am Programm. Zahrl wird eine etwa 30 Kilogramm schwere Plattenrüstung und ein Geschütz mit dabei haben.
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