Kleintiermarkt: Kritik stößt sauer auf

Erstellt am 03. September 2021 | 04:30
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Wasser im Gurkenglas, das für das Kaninchen unerreichbar ist. Ist das Foto zu einem „Vorbereitungszeitpunkt“ aufgenommen worden?
Foto: RespekTiere
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Otto Komarek aus Hirschbach kann die Beanstandungen der Tierschützer nicht nachvollziehen. „RespekTiere“ hält dagegen.

Der Kleintiermarkt kommt nicht zur Ruhe: Otto Komarek aus Hirschbach wandte sich per Mail an die NÖN, weil ihn die „leidige Debatte“ darüber „sauer“ aufstoße: „Einige Tatsachen sollten vielleicht richtig gestellt und aufgezeigt werden.“ Fünf Punkte führt er an, der Verein „ResepkTiere“, der wie berichtet Kritik an den Marktzuständen geäußert hat, nimmt dazu Stellung – ein kurzer Überblick.

Geben Fotos die Realität wieder? Komarek bezweifelt dies, wenn der Verein Tiere in zu engen Transportbehältern zeigt. „Ich konnte selbst beobachten, dass die Tiere dann in geeignete Käfige verbracht und einzeln zum Verkauf angeboten werden.“ Vereinsobmann Thomas Putzgruber versichert: „Es gibt ganz wenige Bilder, die Transportkäfige zeigen, solche sind dann aber dementsprechend betitelt.“

„Das Zweite, Tierquälerei durch Streicheln von Kinderhänden? “, wundert sich Komarek sehr darüber. „Die Tiere genießen das sogar, und für die Kinder ist es eine wertvolle Erfahrung, die sie eher zum Tierschutz bringen als solche absolut unnötigen Aktionen.“ Putzgruber betont: „Lesen Sie bitte entsprechende Gesetze nach!“ Es bedeute für Kaninchen – einem Fluchttier – Stress, „wenn jederzeit und immer Hände nach ihnen greifen.“ Kaninchen dürfen nicht in Drahtgitterkäfigen zu Schau gestellt werden. Kinder sollten seines Erachtens zu kritischen Menschen erzogen und über Hintergründe aufgeklärt werden.

„Tiere bekommen dort genug Wasser“ , betont Komarek. Das Foto mit dem Gurkenglas, woraus das Tier nicht trinken kann, sei „zu einem Vorbereitungszeitpunkt gemacht“ worden. Putzgruber berichtet, dass eine Unzahl von Fotos belegen, „dass sehr, sehr viele Tiere ohne Wasser auskommen müssen“.

Markt versus Kofferraum. „Ich halte es für besser, wenn Kleintiere auf einem kontrollierten Markt verkauft werden und nicht aus irgendeinen Kofferraum“, unterstreicht Komarek. „Wenn Tiere schon verkauft werden, dann nur auf Plätzen, wo das Tierschutzgesetz eingehalten wird“, findet Putzgruber. Der Verkauf direkt aus dem Kofferraum erfolge „besonders ins Großrupprechts“.

Dass sich die Aktivisten vermummen , ist für Komarek „sehr traurig“. Er vermutet, „dass sie doch nicht so ganz hinter der Aktion stehen“. Putzgruber antwortet, dass man jederzeit mit ihm in Kontakt treten kann (der Verein betreibt eine Website). Und: „Wenn man ein Transparent ‚Hier stinkt’s nach Tierquälerei‘ schreibt, dann gehört die Gasmaske einfach zur Ausstattung, weil es den Demoinhalt unterstreicht, ebenso die Gevatter-Tod-Maske.“

Thomas Putzgruber ist im Übrigen bereit, sich mit Vertreten des Marktes und der Marktstandbetreiber sowie den Behörden zusammenzusetzen und „direkt über das Geschehen“ zu sprechen.