Museum als Paradies für Computerfreunde

Erstellt am 24. August 2020 | 13:24
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Andreas Zahrl hat sich ein Computerparadies geschaffen, dass er mit der Öffentlichkeit teilen möchte.
Foto: G.M.
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Andreas Zahrl hat seine private Sammlung von Computern aus den Jahren 1978 bis 1995 öffentlich zugänglich gemacht. Auch Spielkonsolen ausgestellt.

Ein kleines Paradies für Freunde der Computergeschichte der Jahre 1978 bis 1995 hat Andreas Zahrl bei sich zuhause in Reinberg-Dobersberg 29 geschaffen.

„Sammle seit rund 30 Jahren“

Er zeigt nun in einem Museum seine private Sammlung an Computern und Spielkonsolen. „Ich sammle seit rund 30 Jahren, der größte Teil ist jedoch erst in den letzten fünf Jahren dazugekommen“, erzählt Zahrl. „Im letzten Winter habe ich den ehemaligen Kuhstall umgebaut, um die Sammlung unterzubringen. Dann dachte ich, dass es schade ist, wenn nur ich sie sehe. Darum habe ich beschlossen, die Sammlung öffentlich zugänglich zu machen.“

Vor allem weil es auch teilweise Exponate seien, die man bei uns eher selten sehe, oder nur hinter Glasvitrinen in Museen. „Mir war es wichtig, dass die Leute die Geräte bespielen können“, meint der leidenschaftliche Sammler.

Ein ausgestellter Computer, den man bei uns nicht so kennt ist etwa der Acorn Archimedes A3010. Er ist quasi der Urgroßvater unserer heutigen Smartphones, da in vielen der aktuellen Smartphones eine ARM CPU steckt, die von Acorn kommt.

PET: Erster kompletter Heimcomputer

Selten ist bei uns auch der Dragon 64 aus Großbritannien. Dieser wurde nur zwei Jahre gebaut und war damals Anfang der 1980er Jahre technisch weit fortgeschritten. „Besonders freut mich, dass ich den PET 2001 von Commodore aus dem Jahr 1978 habe,“ schildert Zahrl. „Denn er war der zweite, für normale Familien erschwingliche Computer, der in Serie gefertigt wurde. Der PET war aber der erste Heimcomputer der komplett, mit Netzteil, Tastatur und Gehäuse geliefert wurde. Im Vergleich dazu, der Apple I war nur als Platine verkauft worden.“

Computer heute mehr wert als damaliger Neupreis

Ein Blick auf seine Homepage verrät, dass die meisten Geräte heute teurer gehandelt werden als damals beim Neukauf. Andreas Zahrl hat alle seine Computer mit USB- oder SD-Karten-Interface ausgestattet. „Man möchte zwar das Retrofeeling, aber nicht mehr die langen Ladezeiten“, meint er. „Und die Disketten hatten gerne beim letzten Kilobyte einen Lesefehler. Man glaubt ja nicht, was es für die alten Geräte für neue Hardware gibt. Aber auch neue Software und Spiele, gerade für die Klassiker wie den C64 oder den Amiga von Commodore.“

Es sind nicht alle Geräte aus seinem Besitz ausgestellt. Er hat sich auf Heimcomputer von 1978 bis 1995 beschränkt. Geräte können zeitweise ausgetauscht werden, damit die Ausstellung variiert.

Auch Spielkonsolen ab Ende der 1970er zu sehen

Ebenso sind Spielkonsolen auch aus der Zeit von Ende der 1970er-Jahre bis beinahe jetzt zu sehen. „Von Sega ist alles da, und weitere Geräte wie von Atari und Nintendo. Alles was das Konsolenherz begehrt inklusive einer schönen Sammlung an hochkarätiger Software“, meint Zahrl. „Geräte wie die MB Vectrex muss man einmal live erlebt haben.“

Andreas Zahrl kommt ursprünglich aus dem Burgenland, ist gelernter Schlosser und hat danach in den EDV-Bereich umgeschwenkt. Seit 2013 ist er bei der Firma Testfuchs als EDV-Administrator tätig und wohnt seitdem mit seiner Familie bei den Schwiegereltern in Reinberg-Dobersberg. Das Museum ist nach Anmeldung entweder per Telefon unter 02864/2846 oder per Mail an kontakt@kcm.or.at zu besichtigen. Regelmäßige Öffnungszeiten gibt es nicht. Der Eintritt ist frei. Infos auch unter: www.kautzner-computer-museum.at.

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