Gutes Zeugnis für Waidhofens Gemeindewälder

Erstellt am 28. März 2023 | 17:15
Lesezeit: 3 Min
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Bei der Präsentation: Stadtrat Gottfried Waldhäusl, Bürgermeister Josef Ramharter, Stadtamtsdirektor Rudolf Polt, Martin Hahn, Bernhard Zotter, Gerald Popp, Heinz Schönbauer und Michael Franz.
Foto: Gerald Muthsam
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Eine Analyse der Gemeindewälder von Waidhofen an der Thaya zeichnet ein positives Bild für die nächsten zehn Jahre. Unsicherheitsfaktor ist jedoch die Klimaerwärmung.

Erstmals lies die Stadtgemeinde Waidhofen von der Landwirtschaftskammer einen Waldwirtschaftsplan erstellen. Bernhard Zotter hat in mühevoller Kleinarbeit die rund 100 Hektar Waldfläche analysiert und eine Grundlage für die Bewirtschaftung in den nächsten zehn Jahren geschaffen. Am 22. März wurde der Plan auf Einladung des Ausschussvorsitzenden für Land-, Forstwirtschaft und Wasserbau, Gottfried Waldhäusl, der Gemeinde und Öffentlichkeit präsentiert.

Martin Hahn von der Landwirtschaftskammer sprach von einem gut bewirtschafteten Bestand. Erstellt wurde jeweils ein Plan für die Stiftung Bürgerspital und für den Stadtgemeindewald. Der Plan gliedert sich in eine gesamtbetriebliche Auswertung und einer Detailauswertungen von jedem einzelnen Bestand.

Die Ertragsdaten des Wirtschaftswaldes zeigen ein positives Bild. Aufgrund der Altersklassen-Verteilung gibt es mehr Zuwachs als Erntefestmeter pro Jahr. „Wenn alle im Waldwirtschaftsplan vorgegeben Maßnahmen durchgeführt werden, entsteht ein guter Vorratsaufbau“, erläutert Martin Hahn. „Es werden nicht nur Erlöse erzielt, es gibt auch eine Wertsteigerung für die nächste Planungsperiode, weil ein überproportionaler Bestand in der zweiten und dritten Altersklasse (21 bis 60 Jahre) vorhanden ist. Der größte Holzvorrat steckt auch in diesen Altersklassen.“

Baumarten-Verteilung könnte Problem werden

Ein Problem könnte die Baumartenverteilung werden. Der Betrieb ist ein Nadelholzbetrieb mit einem hohen Fichtenanteil. Hier gebe es durchaus Unsicherheiten, wie lange diese der Klimaerwärmung standhalten würden. Darum müsse man in Zukunft auf entstehenden Freiflächen verstärkt Laubholz pflanzen. „Auf unser Seehöhe werden über kurz oder lang Laubholz-Wälder vorherrschend sein“, merkt Hahn an. „Wichtig ist, das man die Fichtenbestände in die Altersklasse 61- 80 Jahre bringt, dann kann man noch gute Erlöse erzielen“.

Zufrieden zeigte man sich auch mit dem Bestockungsgrad, also der Dichte des Bestandes. Die Bäume hätten ausreichend Platz. Erfreulich sei auch die Bonität, also die Menge Holz, die im Jahr pro Hektar zuwächst. Hier liege man durchschnittlich bei zirka 11,8 Festmeter. „Das ist ein Top-Wert“, erklärt Hahn. „Ich kenne Betriebe, wo dieser Wert bei 4 bis 5 Festmeter liegt.“

Auch die CO2-Bilanz kann sich sehen lassen. Gesamtbetrieblich werden rund 25.000 Tonnen CO2 gebunden. Mit dem Holz-Zuwachs werden jährlich weitere 1.000 Tonnen zusätzlich gebunden.

Betreffend Standorte liegt der Großteil der Flächen im Stiftungswald idealerweise Nord- und nordostexponiert, beim Gemeindewald ist es differenzierter. Zum Teil ist Wipfelbruch ein Thema. Die Erschließung ist mit entsprechenden Rückewegen und Gassen ebenfalls sehr gut. Abhängig von der Holzpreisentwicklung rechnet man mit Erlösen von rund 230.000 Euro in den nächsten zehn Jahren.

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