Theater: „Wirklich schade um Fred“

Das Stück „Wirklich schade um Fred“ von James Saunders wurde vom Theater an der Mauer nach über 20 Jahren wieder aufgenommen – und das völlig zu Recht.
Unter der Regie von Ewald Polacek bringen Eveline Winter und Walter Weber, zwei grandiose Ensemblemitglieder des Theaters, die subtile Komik der Alltagsszenen meisterlich auf die Bühne. „Wir sind heute in dem Stück authentischer als früher“, merkt Walter Weber grinsend an.
Ein greises Ehepaar, nach Jahrzehnten gefangen vom längst zur Routine gewordenen Alltag, diskutiert tagtäglich über unterschiedliche Erinnerungen an gemeinsame Urlaube, die Aufenthaltsorte einer Taschenuhr und den Bart von Fred. Nur über die Humorlosigkeit von Fred sind sich beide einig.
Wünsche werden schon lange nicht mehr ausgesprochen. Dabei träumt Mrs. Pringle davon, nackt vor ihrem Ehemann zu tanzen. Mr. Pringle hingegen träumt von Wänden. Auch das hat einen dramatischen Grund, wie man gegen Ende erfährt, und dann bekommt alles einen anderen Sinn.
Die absurden Dialoge und skurrilen Gedanken sind voll beißendem Humor, aber auch tiefgründig und vor allem menschlich. Ein Zuschauer zu seiner Frau: „Warum sind wir eigentlich da? Das haben wir zu Hause auch.“