Kein Überfall bei Raika Waidhofen

Die Gerüchteküche um einen vermeintlich bei einem Bankomat überfallenen und leicht verletzten Lehrling im Stadtgebiet nimmt kein Ende.
Das veranlasste die Raiffeisenbank Waidhofen zu folgender Mitteilung über Facebook: „Aufgrund anhaltender Gerüchte über einen angeblichen Raubüberfall bei einem unserer Bankomaten stellen wir folgendes klar: Uns sind keine derartigen Vorfälle bekannt. Zwar war bei der Polizei ein Überfall auf einen Jugendlichen bei einem unserer Bankomaten gemeldet worden, allerdings findet sich auf unseren Videoaufzeichnungen nicht der geringste Hinweis auf ein solches Vergehen.“
Lehrling bezichtigte Asylwerber des Überfalls
Bank-Direktor Kurt Bogg erklärt auf NÖN-Anfrage, dass dieses Gerücht bereits weite Kreise ziehe, auch aus Gmünd kommen bereits Anfragen. „Das Gerücht entbehrt jeder Grundlage. Ich will das ausräumen. Vor allem, um Ängste in der Bevölkerung abzuwenden“, sagt Bogg, denn der Lehrling aus dem Bezirk Zwettl bezichtigte laut der Gerüchteküche einen ausländischen Staatsbürger (Asylwerber) des Überfalls beim Raika-Bankomat.
Bogg prüfte persönliche die Videoaufzeichnungen zu dem Vorfall am 29. Jänner. Er übergab das Videomaterial auch der Polizei, um bei der Aufklärung des Falls zu helfen. „Ich kann mit unseren Überwachungsvideos belegen, dass ein Auto um 0.40 Uhr auf dem Schrägparkplatz bei unserem Bankomat stehen bleibt, die Person, die die Anzeige gemacht hat, aussteigt, beim Bankomat Geld behebt und dann wieder in das Auto steigt. Fakt ist, dass der Lehrling bei uns definitiv nicht überfallen wurde“, erklärt Bogg.
Staatsanwältin prüft jetzt die Angelegenheit
Das Bezirkspolizeikommando Waidhofen verweist darauf, dass der Akt schon bei der Staatsanwaltschaft liege und daher diese für Presseauskünfte zuständig sei. Staatsanwalt Franz Hütter erklärt auf NÖN-Anfrage, dass er zum Verfahren derzeit keine Auskunft geben kann: „Die Staatsanwältin prüft jetzt die Angelegenheit.“
NÖN-Recherchen ergaben, dass der Lehrling zwar angab, dass er beim Bankomat überfallen wurde, er erst aber rund zwei Stunden später mit einer Verletzung an der Hand in das Waidhofner Krankenhaus kam. Konfrontiert mit den Videoaufzeichnungen und der Frage, was in den zwei Stunden passiert sei, dürfte der Lehrling seine Aussage geändert haben. Der Überfall dürfte vom Tisch sein. Konfrontiert mit den Rechercheergebnissen der NÖN wollte das weder die Polizei noch Staatsanwaltschaft bestätigen.
Auch im Bezirk Tulln brodelte die Gerüchteküche: