Partner für Koma-Therapie in Obergrünbach

Erstellt am 13. Jänner 2023 | 04:51
Lesezeit: 3 Min
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Sonja Amann will Koma-Patienten mit deren Lieblingsmusik und der Stimme von Angehörigen helfen, ins Leben zurückzufinden.
Foto: Michael Schwab
Landesklinikum Horn unterstützt Projekt von Sonja Amann und Andreas Mühlmann.
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Ein halbes Jahr ist es her, dass Sonja Amann und der aus Groß-Siegharts stammende Tontechniker An dreas Mühlmann unter dem Namen „Together Audio“ eine Koma-Therapie mit Musik und Stimme für Patienten im Tiefschlaf ins Leben riefen.

Wie in der NÖN berichtet, war ein tragisches persönliches Ereignis für Amann der Auslöser, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ihr Mann lag im November 2020 aufgrund einer Corona-Erkrankung im Tiefschlaf, der Besuch war nur eingeschränkt möglich, daher wollte Amann wenigstens durch Aufnahmen seiner Lieblingsmusik und ihrer Stimme bei ihrem Mann sein, der leider an der Krankheit verstarb.

Mittlerweile ist das Projekt soweit, um in der Praxis zu starten. „Wir haben eine Partnerschaft mit dem Pflege- und Betreuungszentrum Wolkersdorf und dem Landesklinikum Horn geschlossen, damit dort unser Angebot den Angehörigen betroffener Patienten vermittelt wird. Die Leute wissen vielfach nicht, dass es diese Möglichkeit gibt, oder sie haben selbst nicht die Ressourcen, um das, was wir eine ‚persönliche Radiosendung‘ mit Musik und Erzählungen nennen, zusammenzustellen“, sagt Amann im NÖN-Gespräch.

Aktuell sei man auf der Suche nach weiteren Partnern, auch was die Finanzierung für Patienten betrifft, welche die rund 1.500 Euro für das aus Beratung, Musikauswahl, Tonaufnahme, Studiokopfhörer und Abspielgerät bestehende Paket nicht selbst aufbringen können. „Unser Ziel wäre es, über Wohltätigkeitsorganisationen wie Rotary, Kiwanis oder Lions Club diese Lücke zu schließen. Daher präsentieren wir unser Projekt auch dort“, erklärt Amann.

Momentan sind noch keine Therapie-Sets im Einsatz, es könne aber praktisch jeden Tag soweit sein. Und für die Zukunft möchten Amann und Mühlmann ihr Angebot auch auf Frühgeborene erweitern, um durch das Hören von Stimme und Herztönen der Mutter die Bindung auch bei den eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten zu ermöglichen bzw. zu verbessern.

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