Nahversorger in Windigsteig stellt Ende Mai den Betrieb ein

war es so, dass die Richtung stimmte, ab dem dritten Jahr ließ die Kundenfrequenz nach. Man versucht mit zusätzlichen Angeboten und Services gegenzusteuern, aber am Ende war das Ziel der ‚schwarzen Null‘ einfach nicht mehr zu erreichen“, resümiert Nitsch im Gespräch mit der NÖN. Diese Entwicklung habe sich die vergangenen ein bis zwei Jahre abgezeichnet.
Was laut Nitsch fehlt, um nachhaltig für eine gewisse Frequenz im Ort zu sorgen, ist ein Wirtshaus. Mangels Einkehrmöglichkeit würden Radtouristen kaum einen Anreiz haben, vom Radweg „Thayarunde“ einen Abstecher nach Windigsteig zu machen. „Es gibt da leider keine Zukunftsperspektive. Wenn es darum gegangen wäre, zwei oder drei Jahre zu überbrücken, dann wäre es eine Überlegung wert gewesen, den Windigsteiger Markt mit unserer daneben
befindlichen Frühstückspension und dem sehr gut
laufenden Nahversorgermarkt in Schwarzenau querzusubventionieren, aber am Ende muss sich jeder Markt selbst tragen, sonst hat es keinen Sinn“, sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann.
Nitsch wollte mit dem Geschäft in Windigsteig nicht nur ein Nahversorger für die Belange des täglichen Bedarfs sein, sondern auch einen Ort des Zusammenkommens, ein Kommunikationszentrum schaffen. Mit der integrierten Kaffeestube sei dies für eine Reihe von Stammkunden gelungen: „Da haben sich oft sechs bis acht Leute auf einen Kaffee getroffen. Gerade für ältere Bürger, die nicht mehr so mobil sind, ist es wichtig, im Ort so einen Treffpunkt zu haben. Und besonders für die ältere Bevölkerung ist es schon schlimm, wenn es den Markt nicht mehr gibt“, merkt Nitsch an.
Gemeinde sucht neuen Betreiber
Jetzt aufzuhören, nachdem er so viel Herzblut hineingesteckt hat, falle schwer. Nitsch will sich jetzt auf die Frühstückspension „Windrad“ und den Nahversorgermarkt in Schwarzenau in der ehemaligen Bäckerei Görlich konzentrieren.
Die Marktgemeinde Windigsteig ist nun auf der Suche nach einem neuen Betreiber für den Nah&Frisch-Markt. „Ideal wäre es, wenn ein Ineressent den Betrieb direkt ohne Unterbrechung übernehmen könnte“, hofft Bürgermeister Nikolaus Noé-Nordberg (ÖVP).