Willkommen im Reich der Elsbeere

Erstellt am 14. Juli 2021 | 06:00
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Elsbeer-Wanderung
Foto: Marschik
Auf landschaftlichschönem Rundkurs in Michelbach lassen sich Baum und Wildfrucht-Beere erkunden. Entspannung pur!

Sie wachsen auf großen markanten Bäumen, die mitten in sonnigen Wiesen stehen und so die landschaftliche schöne Region kennzeichnen. Die Rede ist von der Wildfrucht Elsbeere. In der Gegend südlich von Böheimkirchen, dort, wo der Wienerwald ins Alpenvorland übergeht, wachsen diese wenig bekannten Elsbeer-Bäume.

Vom Verein „Elsbeerreich“ werden sie gehegt und ihre Produkte – es können die Blüten ebenso verwendet werden wie die Beeren – vermarktet. Schnäpse, Brände, Aufstriche können bei den Bauern erworben werden, die sich der Erhaltung der Adlitzbeere, wie sie auch heißt, verschrieben haben.

Picknick-Rucksack mit Elsbeer-Schmankerl

Der Elsbeer-Rundwanderweg ist abwechslungsreich. Man startet in Kropfsdorf. Mit einem orangen Schild gut sichtbar gekennzeichnet geht es links zum schmucken Bauernhof Vonwald. Hier der erste Höhepunkt für die NÖN-Wanderer: der-Picknick-Rucksack, gefüllt mit köstlichen Elsbeerschmankerln vom Schnaps über Wurst, Aufstrichen bis zum Elsbeerblatt-Keks.

Elsbeer-Wanderung
Foto: Marschik

„Und das Jausenbrett aus Elsbeerholz gibt’s gratis dazu“, wirbt Gerti Vonwald lächelnd für das Package (Vorbestellung unter 0664/7611894, Infos unter www.vonwald.net).

Schöne Rundumsicht auf Hügel, Wiese und Wald

Insbesondere auf dem ersten Abschnitt erfährt man viel über die Wildfrucht (Haus der Elsbeere, Familie Mayer „Auf der Prinz“), wandert auf wenig befahrenen Güter- und Zufahrtsstraßen, später auf schönen Wiesen- und Waldwegen.

Elsbeer-Wanderung
Foto: Marschik

Man könnte das Johann-Enzinger-Haus am Hegerberg auch auslassen, schließlich geht es auf einer eher zähen Steigung hinauf zur Hütte und man muss den Weg – rund 700 Meter – wieder runtergehen, um bei dem Kreuz auf dem Hegerbergsattel scharf abzubiegen und auf dem Weitwanderweg Nr. 404 den zweiten, längeren Teil der Wanderung zu begehen.

Elsbeer-Wanderung
Foto: Marschik

Empfohlen wird diese Abkürzung aber nicht. Die Hegerberghütte ist die einzige Einkehrmöglichkeit auf der Strecke, mit gutbürgerlicher Küche und schöner Rundumsicht. Im Refugium Hochstrass bekommt man zwar auch Erfrischungen, aber nur „to go“. Das Restaurant ist für Laufkundschaft in der Regel nicht geöffnet.

Der zweite Abschnitt der Rundwanderung ist idyllischer als der erste. Schattige Waldstücke mit alten Hohlwegen wechseln sich mit schmalen, grasverwachsenen Pfaden ab. Der Wiesen-Wienerwald, wie die Gegend auch heißt, zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Elsbeer-Wanderung
Foto: Marschik

Viele alte Elsbeerbäume sieht man, aber auch junge Exemplare. Weil der Baumbestand recht alt ist – der ausgewachsene Baum kann 200, 300 Jahre alt werden – wurde ein Verjüngungsprogramm gestartet. Es empfiehlt sich, die Rundwanderweg-Markierung sehr genau zu beachten: Ein herbstlich gefärbtes orangefarbenes Elsbeerblatt, hingesprayt auf Bäume und auf Steine. Die Spitze des mehrzackigen Blattes zeigt immer in die Richtung, in die man gehen soll.

Elsbeer-Wanderung
Foto: Marschik

Dem NÖN-Team hat die Wanderung extrem gut gefallen. Besonders der Abschluss mit einem Stamperl Elsbeer-Schnaps bei Hans und Gerti Vonwald. Fazit: Wir kommen sicher wieder!

Für GPS-Gerät herunterladen:

NÖN-Wandertipp_ Elsbeer Wanderung.gpx