Franz Rennhofer: Vom Landtag zum Magistrat Wiener Neustadt

Zu Rochaden kommt es am Magistrat. So wird der Energiebeauftragte Rene Krasser das Magistrat verlassen, an seine Stelle rückt Alexander Novak (bisher Stadtentwicklung). Im Zuge der Umstrukturierungen kommt es zu einer prominenten Personalaufnahme. Franz Rennhofer (63), ehemaliger ÖVP-Bezirksparteiobmann, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Lichtenegg, soll in Zukunft vor allem im Bereich Förderungen der Klima und Energiemodellregion Wiener Neustadt tätig sein. Auf Teilzeit, heißt es aus dem Rathaus.
Am Freitag hätte diese Personalangelegenheit in einer Stadtsenatssitzung beschlossen werden sollen. Allerdings stimmten die Grünen dagegen, die SPÖ enthielt sich ihrer Stimme. Für die SPÖ ist es eine „unglückliche Optik, die man durch ein Vorabgespräch hätte ausräumen können“, heißt es dazu von SPÖ-Klubobmann Christian Hoffmann. Die Grünen sehen in der Aufnahme von Franz Rennhofer einen „Versorgerjob“, deswegen werde man auch bei der nächsten Stadtsenatssitzung dagegen stimmen, kündigt Grüne-Stadträtin Selina Prünster auf NÖN-Nachfrage an.
Seitens der ÖVP heißt es: „Es hat in der Vergangenheit zahlreiche Ausschreibungen für die Klima- und Energiemodellregion gegeben. Bei keiner dieser Ausschreibungen hat sich auch nur im Entferntesten jemand mit der Kompetenz eines Franz Rennhofer beworben.“ Franz Rennhofer habe sich nicht nur Fachwissen angeeignet, sondern auch zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt. „Weil wir in den kommenden Jahren noch fokussierter Maßnahmen im Klima- und Energiebereich setzen wollen, sind wir an Franz Rennhofer herangetreten. Wir freuen uns, dass er zugesagt hat und uns seine Expertise zur Verfügung stellt.“ Der Vorwurf des „Versorgerjobs“ richte sich von selbst.
Franz Rennhofer betont im Gespräch mit der NÖN, dass er „nicht politisch tätig“ sein werde, deswegen werde er auch „keinen politischen Kommentar abgeben“. Er selbst freue sich, dass die Stadt auf ihn zugekommen sei. „Wir haben in der Buckligen Welt mit der Klima- und Energie-Modellregion viel geschafft, etwa wenn ich an Biomasse, Windkraft oder Photovoltaik denke. Wiener Neustadt geht sehr stark in Richtung Nachhaltigkeit, ich freue mich, dass ich meine Erfahrungen hier einbringen kann.“
Weil bei der Sitzung auch ÖVP-Vizebürgermeister Christian Stocker, ÖVP-Stadtrat Franz Dinhobl und FPÖ-Stadtrat Michael Schnedlitz nicht anwesend waren, konnte die Personalangelegenheit nicht mit Stimmen der ÖVP und FPÖ beschlossen werden, weil die Mehrheit fehlte. Die nächste Stadtsenatssitzung ist deswegen schon für kommenden Freitag angesetzt.