20 Jahre Windenergie in Lichtenegg: Tag der offenen Tür am 10. Juni

Erstellt am 09. Juni 2023 | 06:00
Lesezeit: 3 Min
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Junior-Researcher FH Technikum Daniel Österreicher, Projektinitiator Franz Rennhofer, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft BWW Bucklige Welt Wind Wicon Engineering GmbH &Co KG Peter Ramharter, Bürgermeister von Lichtenegg Josef Schrammel und EVN Projektleiter Anton Ettl
Foto: EVN
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Am Samstag kann von 10 bis 16 Uhr die Großwindkraftanlage besichtigt werden. Experten und Kleinwindkraftanlagenhersteller geben einen Einblick in die Stromerzeugung.

Seit 20 Jahren gibt es die Großwindkraftanlage am Pesendorfer Höhenrücken. Die Anlage mit einer Leistung von 1,8 MW war die erste Windkraftanlage in der Region Wr. Neustadt/Neunkirchen und wurde durch die finanzielle Beteiligung von 67 Bürgern errichtet.

„Der Standort in Lichtenegg war prädestiniert für die Windenergienutzung. Wir hatten schon vor 20 Jahren in der Gemeinde das Ziel, unabhängig zu werden und Energie auf möglichst nachhaltige Weise aus der Region zur Verfügung zu stellen. Was zur damaligen Zeit von mancher Seite belächelt wurde, hat sich aus heutiger Sicht als richtig und wichtig erwiesen“, sagt Franz Rennhofer. Der ehemalige Lichtenegger ÖVP-Bürgermeister und langjährige Landtagsmandatar war einer der Initiatoren des Projekts.

„Die Stromproduktion hat unsere Erwartung übertroffen. Pro Jahr können damit rund 700 Haushalte versorgt werden. In den 20 Jahren konnte somit eine CO2-Einsparung von etwa 31.000 Tonnen erzielt werden“, erklärt Peter Ramharter, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft BWW Bucklige Welt Wind Wicon Engineering.

Die Anlage verfügt über eine Aussichtsplattform in einer Höhe von 60 m und ermöglicht so einen einzigartigen Blick über die Bucklige Welt. Für Bürgermeister Josef Schrammel ist der Windstandort Lichtenegg nicht nur Energielieferant, sondern auch Tourismusmagnet. „Pro Jahr besuchen rund 3.000 Windkraftinteressierte den Standort und informieren sich über diese Form der erneuerbaren Stromerzeugung. An keinem anderen Standort wird Windenergie so erlebbar gemacht, wie in Lichtenegg.“

Die ausgezeichneten Windverhältnisse haben auch die EVN und das Technikum Wien nach Lichtenegg geführt. Seit 2011 wird am Fuße der Großwindkraftanlage von beiden Organisationen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Energieforschungspark Lichtenegg ein Testgelände für Kleinwindkraftanlagen betrieben. Dabei werden Anlagen für den privaten Gebrauch auf Herz und Nieren getestet.

Daniel Österreicher, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Technikum Wien, bezeichnet den Standort als einzigartig in Mitteleuropa. „Wir konnten hier mit der bestehenden Infrastruktur mittlerweile 30 Kleinwindkraftanlagen testen. Inzwischen haben wir Herstelleranfragen aus ganz Europa. Derzeit ist sogar eine Anlage aus Norwegen bei uns installiert“, so Österreicher.

Auch für die EVN liefert der Energieforschungspark Lichtenegg wertvolle Erkenntnisse im Bereich der Kleinwindkraft. Laut EVN Projektleiter Anton Ettl muss angesichts der Klimakrise jede Form der erneuerbaren Stromerzeugung unter die Lupe genommen werden. „Das an diesem Standort erarbeitete Wissen können wir im Rahmen von Führungen und Beratungsgesprächen an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben“, zeigt sich Ettl von dem Testgelände überzeugt. „Der Windstandort Lichtenegg war damit nicht nur vor 20 Jahren wegweisend.“