Nur ein Grundmandat für ÖVP - SPÖ verliert ihres, FPÖ holt eines

Die Landtagswahl hat in Stadt und Bezirk deutliche Veränderungen gegenüber dem Urnengang von 2018 ergeben: Die ÖVP fällt im Bezirk knapp unter vierzig Prozent, ist jedoch noch immer mit großem Abstand die Nummer eins vor der FPÖ, die stark zulegt und die SPÖ überholt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Stadt: Auch hier ist die ÖVP trotz starker Verluste auf Platz eins - knapp vor den Freiheitlichen, die auch in der Stadt die Sozialdemokraten deutlich hinter sich lassen.
Für den gesamten Wahlkreis (Stadt und Bezirk zusammen) ergibt das eine Verschiebung bei den Mandaten: Die ÖVP hat diesmal nur noch ein Grundmandat geholt - beim letzten Mal waren es noch zwei. Die Auszählung der Vorzugsstimmen steht zwar noch aus, man darf aber davon ausgehen, dass Spitzenkandidat Franz Dinhobl dieses eine Mandat holen wird.
Gerstenmayer & Spenger im Landtag
Die SPÖ hat ihr Grundmandat (das bislang Ebenfurths Bürgermeister Alfredo Rosenmaier innehatte, der jedoch nicht mehr kandidierte) verloren - eine empfindliche Niederlage. Wiener Neustadts Vizebürgermeister Rainer Spenger, Spitzenkandidat für den Wahlkreis, dürfte jedoch als Siebter der Landesliste neu in den Landtag einziehen.
Ein Grundmandat dazugewonnen hat hingegen die FPÖ. Da Udo Landbauer, Listenerster im Bezirk, auch der landesweite Spitzenkandidat war und der Listenzweite, Peter Schmiedlechner, Nationalratsabgeordneter ist, deutet alles darauf hin, dass Wiener Neustadts Stadtparteiobmann Philipp Gerstenmayer in den Landtag einziehen dürfte.
"Die Verluste schmerzen"
„Die Verluste schmerzen, da gibt es nix schönzureden, auch wenn die ÖVP in der Stadt Wiener Neustadt stärkste Kraft geblieben ist“, so ÖVP-Bezirks-Spitzenkandidat und Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl. Ausschlaggebend waren für ihn die Auswirkungen der Pandemie oder des Ukraine-Kriegs, „das wird den Regierenden zugeschrieben, auch wenn die Ursachen weltweit oder in der Ukraine liegen und nicht in Niederösterreich.“ Jetzt gelte es ein politische Strategie zu entwickeln, um die Wähler zurückzugewinnen.
„Wir haben es geschafft, das System ÖVP zu brechen“, freute sich FPÖ-Stadtparteiobmann Philipp Gerstenmayer, „wir haben schon beim Wahlkampf gemerkt, dass wir mit den Themen Asyl, Korruption und Teuerung viel Zuspruch bei den Menschen haben.“ Eine Präferenz, wie es in der Landespolitik jetzt weitergehen solle, wollte er am Wahlabend nicht abgeben.
"Man gewinnt gemeinsam und man verliert gemeinsam", meinte SPÖ-Spitzenkandidat Rainer Spenger: "Allerdings: Unsere Niederlage löst bei mir keine Jubelstürme aus und ist nicht geeignet, zur Tagesordnung übergehen. Das generelle Wahlergebnis ermöglicht trotzdem die Chance zur Veränderung in Niederösterreich. Und das ist auch dringend notwendig, denn die Menschen haben sich eine ehrliche Politik verdient."
Gute Stimmung herrschte in der Grünen-Zentrale in der Lederergasse: „Wir sind grundsätzlich zufrieden, mit dem errungenen Klubstatus können wir mehr bewegen. Wir sind viel gelaufen und haben den direkten Kontakt zur Bevölkerung auf der Straße gesucht, das hat sich ausgezahlt“, so Stadträtin und Spitzenkandidatin Selina Prünster.

"Wir freuen uns über dieses Ergebnis, sowohl im Land als auch im Wahlkreis Wiener Neustadt", so NEOS-Spitzenkandidat Bernhard Lutzer: "Es ist ein gutes Zeichen für NEOS und bestätigt, dass wir in den Landtag eingezogen sind, um zu bleiben und weiter zu wachsen. Besonders freuen wir uns über den deutlichen Zuwachs in der Stadt Wiener Neustadt, den wir als ein Zeichen der Wertschätzung der Wählerinnen und Wähler für die Arbeit der NEOS in Stadt und Landtag sehen."
Ausführliche Berichte zur den Ergebnissen und Auswirkungen der Landtagswahl im Bezirk Wiener Neustadt lest ihr in der nächsten NÖN-Ausgabe.