Zollamt: Schlag gegen "Papageien-Mafia". Zollamt NÖ, darunter auch Wiener Neustädter Beamte, deckten groß angelegten Papageien-Schmuggel auf.

Rund ein Jahr haben die Ermittlungstätigkeiten gedauert, bei der auch Kräfte des Wiener Neustädter Zollamts federführend waren.
Im März 2016 wurden nach einer Mitteilung portugiesischer Behörden im nordöstlichen Niederösterreich 70 Papageien bei einer Privatperson gefunden. Wie sich herausstellte, waren die meisten davon illegal nach Österreich eingeführt worden. Die Eier von besonders seltenen und geschützten Arten waren von Brasilien nach Portugal geschmuggelt und dort nach dem Schlüpfen aufgezogen worden.
Nur Spitze eines Eisberges?
Zwischenzeitlich besorgten die Täter die erforderlichen artenschutzrechtlichen Genehmigungen für die Tiere, indem sie Genehmigungen alter verstorbener Vögel samt den Ringen oder implantierten Chips ankauften und den Jungpapageien zuordneten.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte dies erst die Spitze eines Eisberges sein, denn es scheint, als würde sich der illegale Vogelhandel auf halb Europa ausdehnen. Der Grund für die Haltung der hier beschlagnahmten Vögel: Profit, teilweise werden seltene Exemplare auf dem Schwarzmarkt mit bis zu 50.000 Euro gehandelt.
Die beschlagnahmten Papageien befinden sich zurzeit in artgerechter Haltung. Michael Kalcher, Leiter Strafsachen des Zollamtes St. Pölten-Krems-Wiener Neustadt: „Gerade dieser Fall zeigt deutlich auf, mit welcher hohen Professionalität und Engagement die österreichischen Ermittlungsbehörden auch hier zum Schutz von artenbedrohten Tieren vorgeht.“ Weitere Ermittlungen gegen die „Papageien-Mafia“ laufen derzeit.