Drei Zugänge zum Thema Zeit in der Stadtgalerie Waidhofen an der Ybbs

Zeitlos, zeitgerecht, aber nicht aus der Zeit gefallen. Die Ausstellung „Was ist Zeit?“, die am Freitag in der Stadtgalerie Waidhofen in einer Vernissage ihre Eröffnung fand, geht dem Metrum der Existenz auf den Grund. Zwei Künstler und eine Künstlerin widmen sich dem Thema individuell und für das Publikum herausfordernd. Johanna Honisch transformiert dazu alte Überlieferungen und Traditionen in die Gegenwart und verschachtelt sie mit Versatzstücken der Erinnerung und der Kulturgeschichte.
Türspion zu Marcel Prousts Werken
Ganz anders Jochen Höller, dessen Zugang zur künstlerischen Gestaltung stets den Weg über die Gedankengebäude der Philosophie einschlägt. Er konnektiert mit Vorliebe die Komponenten Wissen, Worte, Sprache und Denkweisen, etwa wenn er in einen Schuber an Marcel-Proust-Werken einen Türspion schraubt, der wiederum den Blick auf ein Uhren-Sammelsurium freigibt.
Herwig Prammer hingegen geht einen deduktiven Weg, wenn er Fundstücke aus seinem in Euratsfeld erworbenen Bauernhof in einer Art Bestandsaufnahme mit Landschaft und Porträts verschränkt. Laudatorin Gabriele Baumgartner entwarf einen spannenden Diskurs zur Schau, Stadträtin Gudrun Schindler-Rainbauer eröffnete die Ausstellung, die bis 9. April, freitags 16 bis 19 Uhr, samstags 10 bis 13 Uhr und sonntags 15 bis 18 Uhr zu sehen ist.
