E-Autos und Traktor sorgten im Stadtparlament für Diskussionen

Erstellt am 04. Juni 2023 | 09:00
Lesezeit: 3 Min
Gemeinderat Waidhofen
Bürgermeister Werner Krammer (3. von links) bekommt ein neues Dienstauto.
Foto: NÖN, Kössl
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Stadtchef und Car-Sharing-Verein bekommen ein E-Fahrzeug. Das schmeckt der MFG nicht. Die Liste FUFU lehnt dagegen Diesel-Traktor für Friedhof ab.

Bürgermeister Werner Krammer bekommt ein neues Dienstauto. Da der Leasingvertrag seines derzeitigen Dienstfahrzeugs ausläuft, wird für den Stadtchef nun um 59.900 Euro ein Elektro-Auto geleast. „Ich gratuliere zum neuen Auto und hoffe, dass der Herr Bürgermeister auch ein Fahrtenbuch dabei hat“, ließ es sich SPÖ-Vizebürgermeister Armin Bahr in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag nicht nehmen, auf eine Diskussion aus vorkoalitionären Tagen, die damals für einige Verstimmung zwischen WVP und SPÖ gesorgt hatte, anzuspielen.

Gemeinderat Waidhofen
MFG-Stadtrat Wolfgang Durst kritisierte den Ankauf eines E-Fahrzeugs.
Foto: NÖN, Kössl

Kritik am Elektro-Auto-Kauf kam von MFG-Stadtrat Wolfgang Durst. Er verwies darauf, dass die Akku-Produktion für E-Fahrzeuge nicht klimarelevant sei. Das veranlasste SPÖ-Chef Bahr zur Bemerkung, dass Durst seine Anträge in der Sitzung wohl von einem Abakus und nicht von einem Laptop ablese. Letztendlich enthielten sich die MFG-Mandatare Karin Teufel, Astrid Tanzer, Walter Kronsteiner und Sabrina Grillenberger bei dem Tagesordnungspunkt der Stimme.

E-Auto für Car-Sharing-Verein

Noch ein zweites Mal war der Kauf eines E-Autos durch die Stadt bei der Gemeinderatssitzung ein Thema. Bereits im Vorjahr hatte der Gemeinderat den Ankauf eines E-Autos für den Car-Sharing-Verein Waidhofen beschlossen. Nun wird das Auto endlich geliefert. In der Sitzung am Dienstag galt es nun für die Waidhofner Mandatare, neben der Übernahme der damals dafür freigegebenen Mittel ins heurige Jahr auch eine Nutzungsvereinbarung für dieses Auto abzusegnen. „Ich freue mich, dass es sich bei dem Ankauf um ein E-Auto handelt“, hielt SPÖ-Stadtrat Erich Leonhartsberger fest und merkte auf die Wortmeldung von MFG-Stadtrat Durst zuvor an, dass nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein E-Auto gegenüber einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor um den Faktor 5:1 klimafreundlicher sei.

WVP-Stadtchef Krammer schloss sich Leonhartsberger an. Der Car-Sharing-Verein halte eine wichtiges Angebot bereit, das bei manchen Familien vielleicht sogar dazu führe, künftig auf ein zweites Auto zu verzichten, sagte der Stadtchef.

Grüne Ampel für Diesel-Fahrzeug

Und noch ein weiteres Fahrzeug, diesmal jedoch ein dieselbetriebenes, war bei der Sitzung Thema: So galt es, den Ankauf eines neuen Kommunaltraktors für die Friedhöfe Waidhofen und Zell um 25.200 Euro zu beschließen. Die Liste FUFU enthielt sich dabei der Stimme. FUFU-Stadtrat Martin Dowalil bemängelte, dass der Ankauf nicht klimarelevant sei, die Klimarelevanz-Ampel aber dennoch auf Grün zeige.

Gemeinderat Waidhofen
FUFU-Stadtrat Martin Dowalil wollte den Ankauf eines Diesel-Traktors nicht mittragen.
Foto: NÖN, Kössl

WVP-Stadtrat Franz Sommer begründete dies damit, dass es hier keine Alternative zu einem Diesel-Fahrzeug gebe. WVP-Stadtchef Krammer meinte hingegen, die Ampel müsste eigentlich auf Rot stehen, fügte jedoch an: „Wir werden aber immer wieder solche Entscheidungen treffen müssen, wenn es keine Alternative gibt.“