Gastrobetrieb für St. Georgen in der Klaus

Seit dem Jahr 2016, als das Gasthaus Mostviertelblick in St. Georgen/Klaus seine Pforten schloss, ist der Waidhofner Ortsteil ohne Wirtshaus. Seit 2017 feilt nun der Dorferneuerungsverein mit einer Gruppe von engagierten Dorfbewohnern schon daran, dies zu ändern. So wurde in den letzten fünf Jahren ein ambitioniertes Projekt ausgearbeitet, das eine Revitalisierung des Pfarrhofs samt Gastronomiebetrieb und einen neuen zeitgemäßen Turnsaal für Kindergarten und Volksschule beinhaltet.
Am Sonntag wurde dieses Projekt der Dorfbevölkerung präsentiert. Man wolle damit dem Dorf nicht nur gastronomisch wieder neues Leben einhauchen, sondern auch einen Ort der Begegnung schaffen, hielten Feuerwehrkommandant Jürgen Hörlendsberger und WVP-Gemeinderat Lukas Hintsteiner fest. Für die Dorfgemeinschaft werden sich Dorferneuerungsverein, Feuerwehr, Trachtenmusikkapelle, Landjugend und Sportverein zu einer GmbH zusammenschließen. Daneben sind die Stadt Waidhofen als Schulerhalter und das Stift Seitenstetten als Besitzer des Pfarrhofs mit an Bord. Seitens des Stiftes wurde das Vorhaben bereits abgesegnet. Der Waidhofner Gemeinderat soll im Juni einen Grundsatzbeschluss fassen. Da der Pfarrhof unter Denkmalschutz steht, ist auch das Bundesdenkmalamt eng eingebunden.

Die Entwurfsplanung für das Projekt übernahm das Waidhofner Architekturbüro w30. Ziel sei es gewesen, möglichst wenig Fläche zu verbauen und möglichst viel gemeinsam zu nutzen, betonte Architektin Felicitas Baldauf. Der denkmalgeschützte Pfarrhof wird revitalisiert, der alte Pfarrsaal abgerissen und durch einen Neubau für den Gastronomiebetrieb ersetzt. Der angeschlossene Turnsaal soll von den Vereinen genutzt werden können, aber auch als Veranstaltungssaal dienen. Einen eigenen Saal im Keller bekommt auch der Gastrobetrieb. Ein weiterer Raum soll den Vereinen zur Verfügung stehen. Rechts vom Foyer soll ein Gastgarten angelegt werden. Im Obergeschoß des Pfarrhofs könnten Zimmer zur Vermietung geschaffen werden.
Suche nach Gastronomen für neue Räumlichkeiten
Als nächste Schritte nach dem Gemeinderatsbeschluss stehen die Ausarbeitung der Verträge mit Stadt und Stift sowie die Absicherung der Finanzierung an. Danach soll es in die Detailplanung gehen und die Suche nach einem Gastronomen forciert werden. Die vorliegende Grobkostenschätzung geht von 3,7 Millionen Euro Gesamtkosten aus (Stift: 731.000 Euro, Stadt: 1,7 Millionen Euro, Dorfgemeinschaft: 1,3 Millionen Euro). Durch eigene Arbeitsleistung möchte die Dorfgemeinschaft ihren Anteil auf 752.000 Euro reduzieren.

Die Bevölkerung möchte man auch bei der Namensfindung einbinden. Vorschläge werden unter dorferneuerung@stgeorgenklaus.at entgegengenommen. Derzeit geht man von einem Baustart nicht vor Ende 2024, Anfang 2025 aus.
Angetan vom Projekt zeigte sich Bürgermeister Werner Krammer: „Hier gibt es Leute, die anpacken, die wissen, was zu tun ist und das Ganze auf eine solide Basis stellen.“