Waidhofen/Ybbs: 120 schlugen lautstark Klimaalarm

Erstellt am 04. März 2023 | 17:30
Lesezeit: 4 Min
Klimaprotest
Rund 120 Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten fanden sich am Samstagvormittag in Waidhofen ein.
Foto: NÖN, Kössl
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Protestzug für einen wirkungsvollen Klimaschutz in die Waidhofner Innenstadt legte Autoverkehr am Samstagvormittag kurzzeitig lahm.

Im Zuge des globalen Klimastreiks von „Fridays for Future“ luden die Organisatoren der Waidhofner Klimaproteste gemeinsam mit der neu gegründeten „Parents for Future“-Regionalgruppe am Samstagvormittag in Waidhofen zum Protestmarsch, um eine nachhaltige Klimapolitik einzufordern. Rund 120 Bürgerinnen und Bürger aus dem Ybbstal fanden sich dazu um 10.15 Uhr am Viaduktparkplatz ein, darunter auch Waidhofens Umweltstadträtin Gudrun Schindler-Rainbauer (ÖVP) und Baustadtrat Martin Dowalil (Liste FUFU).

Klimaprotest
Baustadtrat Martin Dowalil und Umweltstadträtin Gudrun Schindler-Rainbauer beteiligten sich am Protestzug.
Foto: NÖN, Kössl

Daniela Aigenbauer von „Parents for Future“ eröffnete die Protestveranstaltung mit einem Zitat des ehemaligen tschechischen Präsidenten und Dramatikers Václav Havel: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Der Wunsch nach einer lebenswerten Zukunft für alle treibe sie an, sagte die Mutter zweier Kinder. „Dass auch unsere Kinder in Zukunft ein gutes Leben haben, das ist meine Hauptmotivation. Die Hoffnung darauf gebe ich nicht auf, auch wenn es nicht immer gut ausschaut.“

Klimaprotest
Organisatorin Daniela Aigenbauer begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Foto: NÖN, Kössl

Daraufhin setzte sich der Protestzug von der Lederergasse auf die Weyrer Straße Richtung Innenstadt in Bewegung. Dazu wurde auf mitgebrachten Kochtöpfen lautstark Klimaalarm geschlagen. Einen ersten Stopp legte der Tross bereits vor dem Kreisverkehr bei der Firma Marcik ein, um ein Plädoyer für das Radfahren von Rad-Enthusiastin Birgit Aigenbauer, die aus gesundheitlichen Gründen an dem Protestzug allerdings nicht teilnehmen konnte, vorzutragen.

Verärgerte Autofahrer bekundeten Unmut

Der Autoverkehr auf der Weyrer- und der Mühlstraße wurde währenddessen von der Polizei angehalten. Das strapazierte die Nerven so mancher Kfz-Lenker, die ihrem Unmut durch Hupen Ausdruck verliehen. Die Klimaaktivisten antworteten darauf mit einem Trommelwirbel auf ihren Kochtöpfen. Beim nächsten Stopp am Eberhardplatz wollte dann eine Pkw-Lenkerin nicht mit dem Ausparken warten, obwohl sich die Protestierenden bereits auf dem Platz versammelt hatten. Trotz der Menschenmenge um sie herum fuhr sie los. Ein junger Mann stellte sich dem Fahrzeug in den Weg, er wurde von der Polizei aufgefordert, wegzugehen und das Auto fahren zu lassen.

Klimaprotest
Ein Demonstrant stellte sich dem Auto, das durch die Menschenmenge wollte, in den Weg.
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Nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hatte, brachte Klimaaktivist Raphael Kößl die Forderung an die Bundesregierung, die Tempolimits in Österreich im Sinne des Klima- und des Menschenschutzes zu reduzieren, vor. „Wir sind die letzte Generation, die es noch in der Hand hat, das Klima zu retten“, meinte er. Danach ging es weiter über den Unteren Stadtplatz zum Forellenbrunnen am Freisingerberg, wo sich die kleine Olivia, unterstützt durch Vater Christian, in ihrer Rede Gedanken zu einem wirkungsvollen Umweltschutz machte. In Folge konnten die Anwesenden - wie bei den Waidhofner Klimaprotesten üblich - „Klimapost“ mit ihren Forderungen zu einem wirkungsvollen Klimaschutz an die politisch Verantwortlichen adressieren.

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Klimapost an die Politik.
Foto: NÖN, Kössl

Seinen Abschluss fand der Protestzug dann am Oberen Stadtplatz vor der Mariensäule, wo es sich ein Teil der Teilnehmer auf Campingsesseln gemütlich machte. „Wir wollen die Begegnungszone in der Innenstadt einmal als Fußgänger so richtig nutzen“, erklärte Klimaaktivist Raphael Kößl. Danach berichtete der 17-jährige Ybbstaler Klimaaktivist Levi, der mit einer Gruppe anderer Kinder und Jugendlicher die österreichische Bundesregierung wegen des ihrer Meinung nach zu laschen Klimaschutzgesetzes verklagt, über die Hintergründe dieser „Klimaklage“. „Das bestehende Klimaschutzgesetz schadet der Jugend. Mit unserer Klage wollen wir erreichen, dass die Regierung etwas tut, denn die Jugend hat ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft“, hielt er fest.

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Klimaaktivist Levi berichtete über die "Klimaklage" gegen die Bundesregierung.
Foto: NÖN, Kössl

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